Die deutsche Bundesregierung rechnet mit deutlich spürbaren Folgen des Fipronil-Skandals für die Eierpreise. Mehr als 70 Prozent der nach Deutschland eingeführten Eier stammten aus den Niederlanden, heißt es in einem Bericht des Bundesagrarministeriums an den Agrarausschuss des Bundestags.

"Das vorliegende Ereignis dürfte somit gravierende Auswirkungen auf den Eiermarkt und den Eierpreis nach sich ziehen", hieß es. Offen sei, ob andere Länder wie Polen oder die Ukraine dies auffangen könnten. Die Niederlande stehen im Zentrum des Skandals um mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier. Weil derzeit niederländische Eier in Deutschland nicht mehr verkauft werden, sind die Preise laut Marktinfo Eier und Geflügel im Großhandel jüngst gestiegen.

Langsamer Informationsfluss

Das Bundesagrarministerium beklagt in seinem Bericht langsame Informationsflüsse nicht nur zwischen den EU-Ländern, sondern auch aus den Bundesländern, die in Deutschland für die Lebensmittelkontrolle zuständig sind. Besonders aus dem hauptbetroffenen Niedersachsen könnten die Informationen "rascher und zuverlässiger fließen".

Nach dem Wissensstand vom vergangenen Dienstag seien 127 Betriebe in Deutschland betroffen, darunter vor allem Verpackungsbetriebe und Zwischenhändler. Das Reinigungsmittel "Dega 16", das als Auslöser des Fipronil-Skandals gilt, sei nach jetzigem Kenntnisstand in vier Legehennenbetrieben und einem Junghennen-Aufzuchtbetrieb in Niedersachsen sowie zwei Geflügelzuchtbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt worden.