Weil die Bohrer sich verklemmt haben, steht der Vortrieb in beiden Röhren des Koralmbahntunnels zwischen der Steiermark und Kärnten seit Wochen still. Nur noch 1800 Meter fehlen zum symbolträchtigen Durchschlag in der 33 Kilometer langen Südröhre, doch das Ziel, dies bis zum Jahresende zu erreichen, ist in die Ferne gerückt.
Unter schwierigen Bedingungen haben es die Arbeiter mittlerweile geschafft, die beiden Bohrer freizulegen. Ein Lokalaugenschein der Projektverantwortlichen mit einem kleinen Kreis von Medienvertretern soll heute davon überzeugen, dass die Vortriebsarbeiten in Kürze wieder starten können.
Für die Verzögerung verantwortlich ist, wie die Kleine Zeitung berichtete, eine massive geologische Störzone: "Dank der Erkundungen im Vorfeld wussten wir, dass wir hier auf schwieriges Gestein stoßen würden. Wir haben aber nicht mit diesem Ausmaß gerechnet", erklärte ÖBB-Sprecher Christoph Posch.
1000 Meter unter Tage
Beide von der steirischen Seite kommenden Bohrer befinden sich bereits auf der Kärntner Seite - in rund 1000 Meter Tiefe. Das Gestein in dieser geologischen Störzone ist sehr locker, durch die hohe Gebirgsüberlagerung sind die von oben auf die Maschinen wirkenden Kräfte enorm.
Der Durschschlag in der Südröhre wurde auf das erste Halbjahr 2018 verschoben. In der Nordröhre ist man davon ohnehin über sieben Kilometer entfernt. Die Fertigstellung des Koralmtunnels ist für 2023 geplant, die Gesamtinbetriebnahme der Koralmbahn Ende 2024.