Es gebe schon jetzt einen großen Mangel an Milchprodukten, sagte Arla-Chef Peder Tuborgh am Freitag. "Es wird absolut unmöglich sein, den Bedarf bis Weihnachten zu decken."
Viele europäische Milchbauern hätten ihre Produktion voriges Jahr gedrosselt, nachdem die Preise infolge der Abschaffung von EU-Milchquoten 2015 stark gesunken waren. "Nach dem Preisverfall im vergangenen Jahr ist die Milch in der ganzen Welt knapp geworden", sagte der Chef der in Deutschland unter anderem für Buko-Streichkäse bekannten Genossenschaft. Der weltweit siebentgrößte Molkereikonzern gehört 12.500 Bauern in Deutschland, Großbritannien, Dänemark, Schweden und den Benelux-Ländern.
Durch den aktuellen Milch-Mangel seien die Preise gestiegen und würden auch noch weiter nach oben gehen, führte Tuborgh aus. Auf dem Weltmarkt lägen sie derzeit 28 Prozent über dem Niveau von vor einem Jahr. Erst 2018 dürfte die Milchproduktion wieder anziehen. Tuborgh rechnet mit einem Plus von zwei bis drei Prozent. Wie sich die Preise weiter entwickeln, hängt Analysten zufolge vor allem vom Verlauf der nahenden Frühjahrssaison in Neuseeland ab.