Samsung will das größte Debakel seiner Firmengeschichte endlich abhaken. Knapp ein Jahr nach dem Verkaufsstopp für das entflammbare Smartphone Samsung Galaxy Note 7 hat der südkoreanische Elektronikriese am Mittwoch in Berlin und New York ein runderneuertes Nachfolgemodell vorgestellt.
Bildschirm. Das Note 8 verfügt über ein großes randloses 6,3-Zoll-Display (AMOLED), so dass die äußeren Abmaße des "Phablets"-Gehäuses deutlich kompakter ausfallen als beim Vorgängermodell.
Kameras. Im Note 8 verbaut Samsung an der Rückseite erstmals zwei Kameraobjektive mit jeweils 12 Megapixel, die beide mit einer optischen Bildstabilisierung ausgestattet sind. Damit treten die Südkoreaner direkt gegen Apple an. Der US-Konzern hatte mit dem iPhone 7 Plus vor einem Jahr bereits ein Modell mit Doppellinse eingeführt. Ähnlich wie beim größeren iPhone-Modell kann man mit dem Note 8 Porträt-Fotos mit dem sogenannten Bokeh-Effekt erstellen, bei dem der Hintergrund eines Bildes bewusst unscharf erscheint. Im "Live Modus" kann man mit dem Note 8 den Effekt auch nachträglich abgestuft auf eine vorhandene Aufnahme anwenden.
Neue Akkus. Um ein Desaster wie beim Note 7 zu vermeiden, stattet Samsung das neue Note-Modell mit einem etwas kleineren Akku aus. Die Batterie verfügt über eine Kapazität von 3.300 mAh, das sind um 200 mAh weniger als beim Note 7.
Stift. Das Note 8 wird wie die Vorgängermodelle mit einem Stift (S-Pen) ausgeliefert.
Speicher. Der Hauptspeicher des Geräts kann mit einer SD-Karte um 256 Gigabyte erweitert werden.
Neue Funktionen. Neu ist die Funktion, dass das Note 8 im Standby-Modus als Notizblock gebraucht werden kann.
Sicherheit. Der Besitzer eines Note 8 kann sich mit drei verschiedenen biometrischen Erkennungsmethoden auf dem Gerät anmelden (Fingerabdruck, Gesichtserkennung, Iris-Scanner). Der Fingerabdrucksensor befindet sich auf der Rückseite des Geräts direkt neben den beiden Kameralinsen, ähnlich wie beim Samsung Galaxy S8.
Debakel "kann keiner von uns je vergessen"
Samsung hatte im Oktober vergangenen Jahres den Verkauf des Note 7 weltweit eingestellt und die bereits verkauften Exemplare wegen Explosions- und Brandgefahr zurückgerufen. Eine der Ursachen war, dass das Gehäuse an einer Stelle des großen Akkus einen Kurzschluss erzeugen konnte. Nach dem Akku-Debakel hat Samsung ein neues Qualitätssicherungsprogramm aufgesetzt, um Pannen wie diese künftig auszuschließen.
Der Chef der Samsung-Handy-Sparte, DJ Koh, sagte in New York: "Keiner von uns kann je vergessen, was vor einem Jahr passiert ist." Unvergesslich bleibe aber auch der Zuspruch durch die Note-Community. "Eure Loyalität macht mich ganz bescheiden."
Wann das Gerät in Österreich erhältlich sein wird, lässt sich noch nicht abschätzen.