In Deutschland hat CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wegen dessen geplanter Tätigkeit für den russischen Energiekonzern Rosneft scharf kritisiert. "Altbundeskanzler Schröder macht sich zum russischen Söldner", sagte Scheuer der "Bild am Sonntag". "Da werden private wirtschaftliche Interessen und Politik vermischt."
Kritik kam auch erneut von den Grünen. Deren Haushaltsexperte Tobias Lindner verlangte finanzielle Konsequenzen bei den staatlichen Ruhestandszahlungen an Schröder: "Seine privaten Zusatzeinkünfte sollten auf das Ruhegehalt angerechnet werden." Schröder solle sich überlegen, "ob er diesen Job wirklich antritt".
Für Schröder ist bei dem halbstaatlichen Rosneft-Konzern der Posten eines "unabhängigen Direktors" vorgesehen. Das Angebot geht direkt auf eine Initiative der russischen Regierung zurück. Gegen Rosneft gelten in Zusammenhang mit der Ukraine-Krise Sanktionen der Europäischen Union.
Wegen der Angelegenheit ist auch SPD-Chef und -Kanzlerkandidat Martin Schulz auf Distanz zu Schröder gegangen. Andere SPD-Politiker verteidigten dagegen das Verhalten des Altkanzlers.