China hat einen Importstopp für Eisen, Eisenerz und Meeresfrüchte aus Nordkorea verhängt. Die Einfuhr dieser Produkte werde von Dienstag an ausgesetzt, teilte das Handelsministerium am Montag mit. Die Regierung in Peking, die als wichtigster Verbündeter des isolierten Staates gilt, setzt damit den jüngsten Sanktionsbeschluss des UN-Sicherheitsrats um.
An den globalen Börsen hatte es zunächst für etwas Beruhigung gesorgt, dass sich mittlerweile zahlreiche Länder zur Deeskalation im Nordkorea-Konflikt als Vermittler anbieten. So hatte nach chinesischer Darstellung Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping nicht nur Nordkorea, sondern alle Akteure zur Mäßigung aufgerufen. Zuvor hatte das verbale Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea noch für hohe Unsicherheit unter den Investoren gesorgt.
80 Prozent des Handels über China
China hatte im Korea-Krieg (1950-53) an der Seite Nordkoreas gekämpft, aber die Waffenbruderschaft gehört längst der Vergangenheit an. Nie zuvor war das Verhältnis so schlecht wie heute. Aus Sorge vor einer Eskalation versucht China, die Hauptakteure Nordkorea und USA zu Verhandlungen zu bewegen.
Mehr als 80 Prozent des nordkoreanischen Handels fließt über China, das die Sanktionen mitträgt, aber auch einen Kollaps des Nachbarn fürchtet. Wie bei einem Krieg würden dann Millionen Flüchtlinge über die Grenze strömen. Auch könnte eine zwangsweise Wiedervereinigung folgen, an deren Ende US-Truppen an Chinas Grenze stehen. Da bevorzugt China den Status quo.