Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena ist nun de facto in staatlicher Hand. Hintergrund ist eine Kapitalspritze in Höhe von 3,85 Milliarden Euro, die bereits in der vergangenen Woche aus der Staatskasse geflossen war. Das geht es einer Mitteilung hervor, die das Geldinstitut aus der Toskana am Donnerstagabend veröffentlichte.
Der Staat hält nun 53,5 Prozent und damit die Mehrheit der Anteile an dem seit Jahren in der Krise steckenden Geldinstitut.
Für den Vollzug war nach Angaben der Wirtschaftszeitung "Il Sole 24" noch die Erlaubnis der Europäischen Zentralbank nötig, die am Donnerstag eingetroffen sei. Bis zum Herbst könnten die Anteile des Staates an der Bank auf bis zu 70 Prozent aufgestockt werden.
Im Juli hatte die EU-Kommission einen Rettungsplan der Regierung in Rom offiziell gebilligt. Hauptproblem des Geldhauses, das als ältestes der Welt gilt, ist ein Riesenberg fauler Kredite. Kapitalstützen durch den Staat sind politisch umstritten, weil dabei das Geld der Steuerzahler in die Hand genommen wird.
Eigentlich sehen die EU-Regeln vor, dass im Falle einer Bankenkrise erst Aktionäre und Kreditgeber haften. Da in Italien aber viele Privatpersonen den Banken des Landes Geld über Anleihen geliehen haben, wollte die Regierung das vermeiden.