Die Bauwirtschaft blüht und wächst. Angesichts der momentan wöchentlich eintreffenden Meldungen über spektakuläre Aufträge darf man sagen: in den Himmel.
Für die Strabag SE, den sechstgrößten Baukonzern Europas mit Sitz in Wien, gilt das buchstäblich. In Krakau (Polen) zieht das Unternehmen den Unity Tower auf eine Höhe von 102,5 Meter, womit das neue Gebäude dann die ganze Stadt überragen wird. Neu? Stimmt nur zum Teil. Der Turm ist heute eine Bauruine, die seit 1979 an prominenter Stelle in der Krakauer Innenstadt auf seine Fertigstellung wartet. 89 Millionen Euro werden jetzt investiert. Bis Mitte 2021 entsteht das Unity Centre, ein Geschäftskomplex aus fünf Gebäuden. Besonderheit von Krakaus neuem Wahrzeichen wird die Aussichtsplattform auf dem Deck des Turms, das Unity Eye.
Ortswechsel nach Kenia. In Nairobi zog die Strabag vor Kurzem ein weiteres Millionenprojekt an Land. Realisiert wird um 72 Millionen Euro ein 1000 Meter langer und 40 Meter hoher Staudamm. „Der Thiba Damm 130 Kilometer nordöstlich von Nairobi speichert Wasser für die Landwirtschaft und ermöglicht eine zweite Ernte pro Jahr“, erläutert Strabag-Chef Thomas Birtel.
Hochgeschwindigkeitsbahn
Weiter an die Themse. Die Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke von London nach Birmingham und in der Folge von Leeds nach Manchester ist ein Viele-Milliarden-Pfund-Projekt. Die Strabag erhielt mit dem Konsortium SCS, an dem sie 32 Prozent hält, den Auftrag für den Bau zweier Abschnitte mit insgesamt 50 Kilometer Länge und zwei Milliarden Pfund Investition. Besonderheit: Die Strecke verläuft großteils unter der Erde. 12.000 Menschen werden für die beteiligten Unternehmen im Einsatz sein.
Schließlich Budapest. Klein ist der Auftrag im Vergleich (38 Millionen Euro), aber sehenswert. Für die ungarische Staatsoper renoviert die Strabag die Eiffel-Halle, 1886 erbaut und seit 2011 Denkmal. Es wird zum Zentrum für klassische Musik aufgewertet.
In Österreich ist die Strabag mit 10.300 Mitarbeitern Nummer eins am Bau. Europaweit beschäftigt die Gruppe mit den Großaktionären Uniqa/Raiffeisen (NÖ, Wien), Haselsteiner und der russischen Rasperia fast 72.000 Menschen.
Die Bauwirtschaft ist in Österreich eine der treibenden Kräfte für den Aufschwung und die langsame Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Im Juli sank die Zahl der Arbeitssuchenden in der Baubranche bundesweit um 8,9 Prozent; davon profitieren überwiegend Männer.