Liechtenstein hat wieder ein Spielcasino - das von einer Tochterfirma des Austro-Glücksspielriesen Novomatic betrieben wird. Damit erhalten das Casino Bregenz, ostschweizer und süddeutsche Spielbanken neue Konkurrenz. Die erste Spielstätte im Fürstentum seit mehr als 170 Jahren öffnete am heutigen Mittwoch in Ruggell ohne große Feierlichkeiten die Tore.

Betrieben wird die Spielbank von der Casino Admiral Liechtenstein der Novomatic AG. An der Firma beteiligt sind die Schweizer ACE Casino Holding und zu einem Drittel die Grand Resort Bad Ragaz. "Der attraktive Standort im 3-Länder-Eck in Ruggell bildet eine optimale Ergänzung in der Nähe des Heimatmarktes Österreich", so Novomatic. Mit Konkurrenz muss der Konzern aber rechnen: Spielfreudige Liechtensteiner können innerhalb von etwa einer halben Stunde nicht weniger als sechs andere Casinos außer Landes ansteuern. Sie befinden sich in Bad Ragaz, St. Gallen, Pfäffikon sowie in Konstanz und Lindau in Deutschland und eben in der Vorarlberger Hauptstadt Bregenz.

Das Liechtensteiner Casino hat allerdings einen Vorteil: tiefere Steuersätze. Sie liegen zwischen 17,5 und 40 Prozent. Der Steuersatz steigt, je höher der Ertrag ausfällt. In Österreich beträgt die Abgabe 30 Prozent.

Auch die teilstaatliche Casinos Austria AG will nach Liechtenstein. Sie will in Schaanwald spielen.

Seit 1846 gab es im Fürstentum kein Casino mehr. Nach einer mehrjährigen Planungs- und Umsetzungsphase im Geschäftszentrum Kokon in Ruggell, der nördlichsten Gemeinde des Fürstentums, ist die lange zockerfreie Zeit seit heute beendet.

Der Eintritt ins neue Novomatic-Casino kostet nichts. Kunden erwartet eine "legere Kleiderordnung". 45 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen.