Der Überschuss von Apple kletterte im dritten Geschäftsquartal bis zum 1. Juli um rund zwölf Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar, wie der US-Technologieriese am Dienstag mitteilte. Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 45,4 Milliarden Dollar (38,44 Mrd. Euro) zu und übertraf damit die Erwartungen der Analysten von 44,9 Milliarden Dollar. Die Zahlen lösten Begeisterung bei den Investoren aus: Die Apple-Aktie stieg nachbörslich rund sechs Prozent auf einen Rekordwert von 159,10 Dollar.

1,2 Milliarden iPhones verkauft

Der iPhone-Absatz erhöhte sich um 1,6 Prozent auf rund 41 Millionen Geräte. Analysten hatten mit nur 40,7 Millionen gerechnet. Nach Angaben des Unternehmens wurden damit bisher insgesamt 1,2 Milliarden iPhones verkauft. Apple ist seit der Markteinführung stark vom iPhone abhängig. Es stand zuletzt für etwa rund zwei Drittel der gesamten Erlöse. Beim Tabletcomputer iPad stieg der Absatz ebenfalls überraschend auf 11,4 Millionen von 9,95 Millionen im vergangenen Jahr.

Analysten äußerten die Erwartung, dass das Unternehmen noch in diesem Quartal wie üblich neue Modelle präsentieren wird. Üblicherweise umfasst das - derzeit laufende - vierte Quartal auch das erste Wochenende des Verkaufs des jeweils neuesten Modells. "Das heißt nicht, dass notwendigerweise alle neuen Modelle dann in den Verkauf gehen", sagte Analyst Jan Dawson von Jackdaw Research. "Zumindest aber wird wohl der Nachfolger des jetzigen iPhones verfügbar sein."

Besonders stark gewachsen ist der Umsatz nach Angaben des Unternehmens in den aufstrebenden Volkswirtschaften exklusive China mit einer Zuwachsrate von 18 Prozent. Dagegen nahmen die Verkäufe in der Groß-Region China um 9,5 Prozent auf acht Milliarden Dollar ab. Vor allem in Hongkong gingen die Verkäufe zurück. Grund dafür dürfte sein, dass Verbraucher dort auf die oft billigeren lokalen Smartphones zurückgreifen. Allerdings war der Rückgang geringer als in den vergangenen Quartalen.

Entfernung der VPN-Apps verteidigt

Apple-CEO Tim Cook verteidigte bei der Vorlage der Zahlen auch die umstrittene Entfernung der VPN-Apps aus dem App Store in China, nachdem diese für illegal erklärt worden waren. Mit deren Hilfe war es bisher möglich, die Internetzensur in der Volksrepublik zu umgehen und beispielsweise westliche Medien zu lesen und andere gesperrte Websites zu erreichen. "Offenkundig hätten wir die Apps lieber nicht entfernt. Aber, wie in anderen Ländern auch, halten wir uns an die Gesetze." Man setze darauf, dass es auf längere Sicht auch in China eine Liberalisierung geben werde.

Das Service-Geschäft mit den Diensten App Store, Apple Pay und iCloud florierte ebenfalls im dritten Quartal und legte um 21,6 Prozent zu. Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsquartal gab Apple mit 49 bis 52 Milliarden Dollar an, womit sie über den durchschnittlichen Schätzungen der Experten von 49,2 Milliarden Dollar ausfiel.

Der anhaltende Boom bei Speicherchips bescherte auch dem Erzrivalen Samsung im zweiten Quartal einen Rekordgewinn, wie das Unternehmen vor einigen Tagen berichtete. Trotz einer Delle im Smartphone-Geschäft schnellte das Betriebsergebnis des südkoreanischen Unternehmens in den Monaten April bis Juni binnen Jahresfrist um 73 Prozent auf umgerechnet 10,8 Milliarden Euro (14,1 Billionen Won) in die Höhe.