Die Beratungsfirma Oliver Wyman bezifferte die möglichen Job-Verluste für Großbritannien in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung auf bis zu 40.000.
Auch eine führende britische Finanzpolitikerin warnte am Dienstag vor einem harten Brexit, bei dem das Land jeden Zugang zum europäischen Binnenmarkt verlöre. "Der Abgrund, vor dem die Unternehmen im April 2019 stehen, ist Grund zur Sorge, besonders für den Finanzsektor", erklärte die Vorsitzende eines Finanzausschusses im britischen Unterhaus, Nicky Morgan. Daher müsse es Übergangsregeln für einen Austritt aus der Union geben, forderte sie. "Richtige Regeln zu vereinbaren, wird entscheidend dafür sein, die Bedeutung der Londoner City als globales Finanzzentrum zu sichern", erklärte Morgan.
Die Scheidungsgespräche zwischen London und Brüssel sind bisher holprig verlaufen: Streitpunkte sind unter anderen gegenseitige finanzielle Verpflichtungen und der Status von Millionen Briten und EU-Bürgern im jeweils anderen Gebiet. Erst wenn diese Themen geklärt sind, soll über die Handelsbeziehungen nach dem Brexit verhandelt werden. Dieses Thema ist von besonderer Bedeutung für Großbritannien, da das Land den EU-Binnenmarkt und die Zollunion mit dem geplanten EU-Austritt am 29. März 2019 verlassen will.