Schon seit März gebe es für einige Modelle die Möglichkeit freiwilliger Service-Maßnahmen, um den Stickoxid-Ausstoß zu senken, erklärte der deutsche Autoriese Daimler am Dienstag.
Um auch das Emissionsverhalten weiterer Baureihen zu verbessern, habe Daimler die Ausweitung der Maßnahmen "auf über drei Millionen Fahrzeuge beschlossen", hieß es. Um den Ausstoß schädlicher Stickoxide zu verringern, würden unter anderem Erkenntnisse aus der Entwicklung der aktuellen Dieselmotorenfamilie genutzt.
Mit der Umsetzung der Maßnahmen soll den Angaben zufolge in den kommenden Wochen begonnen werden. Der Autobauer investiert demnach 220 Millionen Euro, für die Kunden sollen die Maßnahmen kostenlos sein.
Treffen mit dem Verkehrsminister
Die Aktion für nahezu alle Autos mit den Abgasnormen Euro 5 und der neuesten Euro 6 "werden in enger Zusammenarbeit mit den deutschen Zulassungsbehörden durchgeführt". Mercedes muss - auf Anweisung des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes - bereits seit Frühjahr 2016 knapp 250.000 Fahrzeuge zurückrufen und die Abgasbehandlung nachbessern.
Vergangene Woche war bekanntgeworden, dass die Ermittlungen wegen möglicherweise manipulierter Diesel-Abgaswerte bei Daimler mehr als eine Million Fahrzeuge betreffen. Angesichts neuer Vorwürfe, die im Zuge staatsanwaltlicher Ermittlungen bekannt wurden, hatte der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt Vertreter von Daimler vergangene Woche zum Gespräch zitiert.
Daimler wehrt sich gegen Vorwürfe
Der Autobauer teilte mit, er unterstütze die Behörden, betonte aber, sich an geltendes Recht gehalten zu haben. Erst vor wenigen Tagen hatte sich Daimler entschieden gegen Vorwürfe gewehrt, eine illegale Abschalteinrichtung eingebaut zu haben, um den Schadstoffausstoß zu senken.
Daimler soll Medienberichten zufolge in Europa und den USA zwischen 2008 und 2016 mehr als eine Million Autos mit unerlaubt hohem Schadstoffausstoß verkauft haben. Der Autohersteller versicherte am vergangenen Freitag, er arbeite "intensiv" an Maßnahmen, die Stickoxid-Emissionen bei Fahrzeugen mit den Abgas-Grenzwerten Euro 5 und Euro 6 "weiter zu reduzieren".