Die Katze aus dem Sack ließ Jaguar im vergangenen November in Los Angeles. Bei der Autoshow an der US-Westküste zelebrierte der britische Hersteller nicht nur die Weltpremiere des ersten Elektroautos der Edelmarke, sondern ließ auch wissen, dass man den I-Pace nicht in England, sondern bei Magna-Steyr montieren lassen wird.

Zu diesem Zeitpunkt stand aber auch schon fest, dass Jaguar einen weiteren Fertigungsauftrag nach Graz vergeben würde (wir berichteten). Doch erst jetzt machen es die Briten offiziell. Und so wird heute, Donnerstag, in London nicht nur der neue E-Pace enthüllt, sondern wird Jaguar-Land-Rover-Boss Ralf Speth auch verkünden, dass das kompakte SUV ebenfalls bei Magna vom Band rollt.

Damit steigt Jaguar bei den Grazer Spezialisten zum wichtigsten Auftraggeber neben BMW auf. Das Volumen ist beträchtlich: Spricht man beim Elektroflitzer hinter vorgehaltener Hand schon von 25.000 Stück pro Jahr, sollen vom E-Pace zumindest 50.000 Einheiten gefertigt werden. Zumal der Wagen für alle Märkte der Welt vorerst nur in Graz gebaut wird.

Den Anfang macht jedenfalls der E-Pace, dessen Produktion bereits im September anläuft. Bei den Händlern wird er ab Jänner in den Verkaufsräumen stehen. Die Fertigung des elektrischen Jaguars soll mit Jahresbeginn 2018 starten. Die Markteinführung in Europa dürfte erst im Spätherbst erfolgen, da zuerst China und die USA bedient werden. Preislich soll es bei etwa 70.000 Euro losgehen.

Zurück zum E-Pace. Der 4,3 Meter lange Allradler, der technisch auf dem Land Rover Evoque basiert, wird mit fünf verschiedenen Triebwerken angeboten - drei Diesel und zwei Benziner, von 150 bis 300 PS. Das Diesel-Basismodell wird übrigens auch als 2WD mit Frontantrieb angeboten. Der Einstiegspreis in Österreich soll bei 37.000 Euro liegen.

Magna: Ab 2019 sechs Modelle in Graz

Die spektakuläre Weltpremiere in London werden Magna-Mitarbeiter übrigens live mitverfolgen: zugeschaltet per Satellit im Grazer Cineplexx. Magna-Konzernchef Don Walker und Europa-Boss Günther Apfalter sind vor Ort. Unter Apfalter brechen in Graz wieder goldene Zeiten an. Ab 2019, wenn auch die Kooperationsmodelle von BMW (Z5) und Toyota von den Bändern laufen und insgesamt sechs Modelle gebaut werden, sollte die Jahresproduktion wie in besten Zeiten wieder deutlich über 200.000 Fahrzeuge klettern. Der Sportwagen von Toyota soll auf der Tokyo Motorshow Ende Oktober bestätigt werden.