Der jüngste Kursrutsch bei den Tesla-Aktien hat sich am Donnerstag in ungebremstem Tempo fortgesetzt. Durch einen neuerlichen Rutsch um rund 5,85 Prozent auf 307,97 US-Dollar (270,5 Euro) verlor der Elektroautospezialist seinen Status als wertvollster US-Autobauer wieder an General Motors (GM).
GM kommt mit 52,5 Milliarden Dollar wieder auf eine höhere Marktkapitalisierung als Tesla mit zuletzt 50,5 Milliarden Dollar. Die GM-Titel standen am Donnerstag nur moderat mit 0,60 Prozent im Minus.
Noch vor wenigen Tagen war der Elektroautobauer mehr als 63 Milliarden Dollar wert. In Sorge um möglicherweise zu ambitionierte Ziele haben die Aktien aber seit der vergangenen Woche fast 15 Prozent an Wert eingebüßt. Händlern zufolge gesellte sich am Donnerstag eine Meldung hinzu, wonach die Premium-Limousine "Model S" in einem Crash-Test nur ein enttäuschendes Ergebnis abgeliefert habe.
500.000 Autos 2018 als Ziel
Tesla startet am Freitag mit der Produktion seines ersten Mittelklassefahrzeugs. Die ersten 30 Autos sollen in drei Wochen ausgeliefert werden. Mit dem Model 3 will Tesla den Massenmarkt erobern. Mit einem Startpreis von umgerechnet etwa 31.000 Euro soll es erschwinglicher sein als die bisherigen Tesla-Modelle, die im Luxussegment angesiedelt sind. Die Produktion war mit 84.000 Fahrzeugen im vergangenen Jahr sehr gering. Unternehmenschef Elon Musk hat als Zielmarke gesetzt, dass Tesla im kommenden Jahr bereits eine halbe Million Fahrzeuge produziert.
Tesla hat im ersten Halbjahr sein eigenes Auslieferungsziel nur knapp erreicht. Im zweiten Quartal wurden 22.000 Fahrzeuge ausgeliefert, wie die Firma von Milliardär Elon Musk am Montag im kalifornischen Palo Alto mitteilte. Damit beläuft sich der Absatz im bisherigen Jahresverlauf auf 47.100 Stück.
Tesla will in Australien weltweit größtes Batteriesystem bauen
Der US-Elektroautospezialist Tesla will im Süden Australiens nach eigenen Angaben das weltweit größte Batteriesystem zur Speicherung von erneuerbarer Energie bauen. Die Lithium-Ionen-Zellen mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt sollen bis Ende des Jahres stehen und 30.000 Häuser mit Strom versorgen.
Das gaben Unternehmenschef Elon Musk und der Premierminister des Bundesstaates Südaustralien, Jay Weatherill, am Freitag in Adelaide bekannt.
Französische Neoen stellt Energie bereit
Tech-Milliardär Musk erklärte, das Projekt sei kein kleines Unterfangen. "Das System wird dreimal so stark sein wie jedes andere auf der Welt." Er sei "verdammt beeindruckt" vom Willen der südaustralischen Regierung, ein Projekt dieser Größe auf die Beine zu stellen. Die Energie werde das französische Unternehmen Neoen bereitstellen, das derzeit einen Windpark in der Region baue.
Im September vergangenen Jahres war nach einem Unwetter der Strom in Südaustralien ausgefallen. Der gesamte Landesteil mit 1,7 Millionen Einwohnern war für Tage vom nationalen Netz abgeschnitten. Die beiden großen Telefonnetzwerke blieben tot, große Bergwerke mussten die Förderung einstellen. Die Regierung hatte daraufhin das Projekt ausgeschrieben, um künftig eine sichere Stromversorgung in der Region gewährleisten zu können.