Beim börsennotierten Stahlkonzern voestalpine haben im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 "außeroperative Einmaleffekte" den Gewinn geschmälert. Der Jahresüberschuss verringerte sich im Jahresabstand um 12,5 Prozent von 602,1 auf 527,0 Millionen Euro. Bereinigt um die Sondereffekte wäre das Ergebnis nach Steuern um 5,8 Prozent von 509,8 auf 539,4 Millionen Euro gestiegen, wie der Konzern betonte.

Erwerb von Mehrheitsanteilen

Die Einmaleffekte sind laut voestalpine auf den Erwerb der Mehrheitsanteile an den Unternehmen voestalpine Tubulars GmbH & Co KG, voestalpine Tubulars GmbH und CNTT Chinese New Turnout Technologies per 1. April 2015 zurückzuführen. Diese seien damit erstmals vollkonsolidiert und erstmals in den Konzernabschluss der voestalpine einbezogen worden, wie Unternehmenssprecher Peter Felsbach der APA erklärte. Es habe sich um eine bilanzielle Maßnahme gehandelt, die für die Ertragskraft keine Bedeutung habe.

Neues Werk in Texas

Vergangenen Herbst nahm die voestalpine nach gut zweieinhalb Jahren Bauzeit ihr neues Roheisenwerk in Corpus Christi (Texas) in Betrieb. Die Gesamtkosten dafür seien ursprünglich mit 742 Mio. Dollar veranschlagt worden und beliefen sich letztlich auf 1,012 Mrd. Dollar. Seit 1. April 2017 ist die Anlage, in der jährlich zwei Millionen Tonnen Eisenschwamm als Vormaterial für die Stahlproduktion hergestellt werden, im Vollbetrieb. Das Werk habe "bereits im ersten Betriebsmonat unter Vollauslastung ein positives Ergebnis erzielt".

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende März) erhöhte sich der Umsatz des Stahl- und Technologieriesen, der weltweit 49.703 Mitarbeiter (plus 2,8 Prozent) beschäftigte, um 2 Prozent von 11,1 auf 11,3 Milliarden Euro. Die Dividende soll von 1,05 auf 1,10 Euro je Aktie angehoben werden.

Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen ging der - nicht bereinigte - Gewinn (EBITDA) gegenüber dem Jahr davor um 2,7 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro zurück. Das operative Ergebnis (EBIT) verschlechterte sich um 7,4 Prozent auf 823,3 Millionen Euro, die EBIT-Marge von 8 auf 7,3 Prozent.

Gegen Ende des Geschäftsjahres ging es für den Konzern insgesamt aufwärts - im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres habe die voestalpine "das beste operative Ergebnis" seit fünf Jahren erzielt, teilte das Unternehmen heute, Donnerstag, im Vorfeld der Bilanzpressekonferenz mit.

Positive Entwicklung zeichnet sich ab

"Aus aktueller Sicht zeichnet sich trotz der Unwägbarkeiten in der Einschätzung der zweiten Jahreshälfte für das Geschäftsjahr 2017/18 des voestalpine-Konzerns eine deutlich positive Entwicklung von Umsatz und Ergebnis ab", teilte Eder mit.