In Rumänien haben die Fluglotsen Dienstagfrüh ihre Streik-Drohung wahr gemacht. Erste Auswirkungen stellten sich bereits wenige Minuten nach Streikbeginn ein - auf dem Bukarester internationalen Flughafen Otopeni mussten sich hunderte Fluggäste infolge gestrichener oder verspäteter Flüge in Geduld üben. Auch auf den restlichen 15 Flughäfen des Landes drohten ähnliche Verhältnisse.

Die Verhandlungen ihrer Gewerkschaft ATSR mit der Leitung der lokalen Flugverkehrsbehörde ROMATSA über Lohnerhöhungen aber auch Personalaufstockung waren davor gescheitert. Der Streik der rund 1.500 Lotsen ist nach Angaben ihrer Gewerkschaftschefs unbefristet. ROMATSA versucht den Streik aber noch gerichtlich zu stoppen.

3000 Flüge an einem Werktag

Der Flugverkehr über Rumänien wurde am Dienstag infolge des Ausstandes der Lotsen nur zu einem Drittel gesichert und von der europäischen Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol koordiniert. Airport-Sprecher Valentin Lordache sagte den Medien, das Flughafenmanagement rechne bis abends mit bis zu "Hunderten" Flugverspätungen und zahlreichen Ausfällen. Nach Angaben der rumänischen Flugsicherung finden über Rumänien an einem Werktag etwa 3.000 Flüge statt.

Der Streik trifft auch die AUA-Flüge von und nach Bukarest, Iasi sowie Sibiu. Es könne zu mehrstündigen Verspätungen und Flugausfällen kommen, teilte die AUA der APA mit: "Wir bitten unsere Gäste, den aktuellen Status Ihres Fluges zu überprüfen, bevor sie zum Flughafen aufbrechen".

Die Flugverkehrsbehörde ROMATSA ist bemüht, den Ausstand im Tower gerichtlich verbieten zu lassen. Ein Bukarester Arbeitsgericht vertagte jedoch vorerst seine Entscheidung auf den Nachmittag, während zeitgleich vor dem Gerichtssitz einige Dutzend ATSR-Gewerkschafter demonstrierten. Die Gewerkschaft selbst scheint eine einstweilige Verfügung der Gerichtsinstanz gegen ihren Arbeitskampf nicht auszuschließen: Man wisse nicht, wie lange der Streik dauern werde - "zwei drei Stunden oder auch mehr", sagte der Chef der Fluglotsengewerkschaft, Gabriel Tudorache, der Presse.