Der langjährige Geschäftsführer der ÖBB Postbus GmbH, Christian Eder, geht. Eder legt mit 30. Juni seine Funktion zurück und verlässt das Unternehmen, teilten die ÖBB mit. Seine Stelle als Postbus Geschäftsführer werde in den nächsten Tagen öffentlich ausgeschrieben.
Eder (53) hat den Postbus fast neun Jahre als Geschäftsführer geleitet. Er soll den ÖBB-Konzern aber auch in Zukunft als Berater für IT Vertriebsprojekte unterstützen, heißt es von der ÖBB-Pressestelle. Zweite Postbus-Geschäftsführerin ist Silvia Kaupa-Götzl.
Ein Grund für den Rückzug des langjährigen Managers wird nicht bekanntgegeben. Am Montag war der Verkauf der ÖBB-Fernbustochter Hellö veröffentlicht worden, die als ÖBB Fernbus GmbH zu 10 Prozent beim Postbus und zu 90 Prozent bei der Personenverkehr AG angesiedelt ist.
Umbau des Bus-Geschäfts
Nach dem Hellö-Verkauf an Flixbus wollen die ÖBB das Busgeschäft weiter umbauen. Neben den klassischen Linienbusverkehren, in denen die ÖBB im Wettbewerb zu privaten Anbietern steht, werden weitere Geschäftsfelder auf- und ausgebaut. Ausgebaut werden soll demnach die Vienna Airport Lines (VAL) mit neuen Verbindungen zum Flughafen. Gedacht wird etwa an den Raum Baden oder an eine Linie von Klosterneuburg über Döbling nach Schwechat.
Weiter verstärkt werden soll auch die Kooperation mit den Tourismusregionen - den Skibussen im Winter sollen nun im Sommer verstärkt Wanderbusse folgen. Der ÖBB Postbus hat für dieses Segment 16 neue Busse um 3,4 Mio. Euro bestellt. Insgesamt werden dafür rund 55 Busse bereitgehalten.
Auch als Ersatz für eingestellte Bahn-Nebenlinien sieht sich der Postbus für die Schienennachfolgeverkehre gerüstet. Die Autobusse sollen auch bei Werksverkehren für größere Unternehmen zum Einsatz kommen.
Eigene E-Bus-Flotte
In Zukunft will die ÖBB-Tochter Postbus auch in eine eigene e-Flotte investieren. Die Gespräche mit Partnern (Länder, Verkehrsverbünde, große europäische Busproduzenten) über Konzepte zur E-Mobilität seien bereits weit fortgeschritten.
Beim ÖBB Postbus arbeiten fast 4.000 Beschäftigte, knapp 217 Millionen Fahrgäste wurden 2016 befördert. Weil auch ältere Mitarbeiter beschäftigt sind, Lehrlinge ausgebildet werden und mit Mitarbeitern aus der Region gefahren werde - im Gegensatz zu privaten Busanbietern - habe man bei Ausschreibungen oft Nachteile gegenüber den Privaten.