Heute soll Klarheit herrschen: Im Rahmen einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wollen die Casinos Austria ihren neuen Chef offiziell bestellen. Die Weichen wurden am 8. Mai bereits im Personalausschuss gestellt. Laut informierten Kreisen wurde dort der Tiroler Finanzexperte Alexander Labak als Nachfolger von Karl Stoss vorgeschlagen. Labak begann seine Laufbahn bei Henkel, es folgten Stationen unter anderem bei Johnson & Johnson und der Deutschen Bank sowie Mastercard. Offiziell bestätigt wurde die Personalie bisher - unter Verweis auf den heutigen Aufsichtsrat - nicht.
An der Spitze des Kontrollgremiums steht der Ex-Raiffeisen-Banker Walter Rothensteiner, ihm zur Seite steht unter anderem Ex-Vizekanzler Josef Pröll, Novomatic-Chef Harald Neumann und T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth. Größter Eigentümer des Casinos-Konzern (inklusive Lotterien) ist die Sazka-Gruppe mit 34 Prozent, gefolgt von der Staatsholding ÖBIB (33 Prozent) und Novomatic (17 Prozent).
Stoss zum Abschied mit Rekordbilanz
Der Job gehört zu den bestbezahlten Managementposten in Österreich, zuletzt verdienten die drei Vorstände - neben Konzernchef Stoss sind das Bettina Glatz-Kremsner und Dietmar Hoscher - zusammen 6,1 Mio. Euro brutto. Stoss stand seit zehn Jahren an der Spitze der Casinos, sein Vertrag läuft heuer aus.
Zum Abschied legte Stoss, der auch Präsident des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) ist, noch eine Rekordbilanz. Im Jahr 2016 stieg der Umsatz der Gruppe um 8 Prozent auf 3,89 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis legte um 49 Prozent auf 150 Millionen Euro zu und das Konzernergebnis um 65 Prozent auf 91 Millionen Euro.