Rupert Stadler bleibt trotz des Diesel-Skandals fünf weitere Jahre an der Spitze der Volkswagen-Tochter Audi. Der Aufsichtsrat habe den 54-Jährigen am Mittwoch im Amt bestätigt, erklärte der Ingolstädter Oberklassehersteller. Stadlers aktueller Vorstandsvertrag läuft Ende 2017 aus.
Der Manager hatte sich wegen der Verwicklung von Audi in die Manipulation von Dieselabgaswerten mehrfach vor dem Kontrollgremium rechtfertigen müssen. Ihm wurde vorgeworfen, bei der Aufklärung keine glückliche Figur abgegeben zu haben.
Zuletzt war der Druck gestiegen, weil die Staatsanwaltschaft München die Vorstandsetage von Audi sowie Büros am Konzernsitz von Volkswagen in Wolfsburg und der Anwaltskanzlei Jones Day durchsuchte. Die Münchner Justiz ermittelt gegen Unbekannt wegen Betrugsverdacht beim Verkauf von rund 80.000 Dieselfahrzeugen in den USA. Audi räumte kurz nach Bekanntwerden der VW-Abgasaffäre den Einsatz von Schummelsoftware in großen Dieselmotoren ein.
Die Abgasaffäre bei Volkswagen war im September 2015 durch die US-Umweltbehörden öffentlich gemacht worden. Später wurde bekannt, dass auch Audi schummelte. Weltweit sind bis zu elf Millionen Dieselfahrzeuge mehrerer Marken des Wolfsburger Konzerns betroffen. Stadler ist seit 2007 Chef der VW-Tochter Audi.