Sicherheitsexperten der TU Braunschweig haben mindestens 234 Apps für das Google-Betriebssystem Android entdeckt, die Nutzer über verschiedene Geräte hinweg mit Ultraschall-Signalen verfolgen. Das "Ultraschall-Leuchtfeuer", das insgesamt auf mehreren Millionen Smartphones weltweit installiert sei, werde insbesondere für Werbekampagnen ausgenutzt.
Die vier Forscher von der Technischen Universität Braunschweig hatten für ihre Studie, die auf einer Sicherheitskonferenz in Paris vorgestellt wurde, insgesamt 1,3 Millionen Apps analysiert. Beim Ultraschall-Tracking werden Signale im Frequenzbereich zwischen 18 und 20 kHz ausgestrahlt, der für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbar ist. Entsprechend ausgestattete Smartphone-Apps können allerdings diese Signale empfangen, die dann für Werbezwecke verwendet werden. So könnte beispielsweise eine Restaurant-Kette die Smartphones in der Umgebung anfunken und somit erkennen, ob ein Anwender sich gerade in der Nähe einer Filiale befindet.
Starke Nutzung in Asien
Die Wissenschafter entdeckten insbesondere in Südostasien eine starke Nutzung. Dort würden auch bekannte Konzernen wie McDonald's oder Krispy Kreme in ihren Apps die Lauschsoftware anbieten. Aber auch in vier von 35 untersuchten Geschäften aus zwei europäischen Städten habe man die zu den Apps passenden Ultraschallsender gefunden.