Die schwer angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia hat der italienischen Regierung zufolge bis Ende Februar Schulden von rund drei Milliarden Euro angehäuft. Dazu gehörten kurzfristige Verbindlichkeiten von etwa 2,3 Milliarden Euro, teilte die Regierung am Samstag in einem Dokument mit.
Drei Sonderverwalter sollen prüfen, ob es eine Überlebenschance für die Airline gibt oder ob sie abgewickelt wird. Wirtschaftsminister Carlo Calenda hatte zuletzt die Einleitung des Verkaufsprozesses binnen zwei Wochen in Aussicht gestellt. Nach dem Scheitern eines Rettungsplans am Widerstand der Mitarbeiter hatte die Alitalia-Führung bei der Regierung in Rom einen Antrag auf Sonderverwaltung gestellt.
Einer der Sonderverwalter sagte bereits, die Kosten der Airline etwa für Wartung, Leasing und Treibstoff seien zu hoch und müssten drastisch gekürzt werden, um die Gesellschaft für einen möglichen Käufer interessant zu machen. Insidern zufolge fliegt Alitalia derzeit eine Million Euro Verlust am Tag ein.
Gegen Rettungsplan ausgesprochen
Dem Unternehmen droht das Aus, nachdem sich die Mitarbeiter gegen einen Rettungsplan ausgesprochen haben, der unter anderem Einschnitte bei Stellen und Gehältern vorsah. Nun stehen mehr als 12.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die Regierung in Rom hat einen Brückenkredit von 600 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, eine Verstaatlichung aber ausgeschlossen. Auch europäische Konkurrenten wie die Lufthansa oder der Billigflieger Norwegian Air winkten ab.