Die Zahl der Online-Shops steigt kontinuierlich - und damit auch die Betrugsversuche. Laut einer aktuellen Umfrage der weltweit tätigen Wirtschaftsauskunftei CRIF waren alle der in Deutschland und Österreich tätigen Online- und Versandhändler schon einmal von Betrug betroffen, in der Schweiz waren es 95 Prozent.

Die Hälfte der befragten österreichischen Händler (Deutschland 55 Prozent, Schweiz 45 Prozent) erkennt einen Anstieg der Betrugsfälle während der letzten drei Jahre. Acht Prozent der Händler sagten, dass die Entwicklung stark angestiegen sei, in Deutschland sind sogar 30 Prozent dieser Meinung, in der Schweiz 14 Prozent. "Betrugsversuche werden immer professioneller, bandenmäßiger, organisierter und somit vom Schaden her immer größer", erklärte Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich, in einer Aussendung.

Die häufigste Form des Betrugs sind gestohlene Zahlungsdaten und Identitätsdiebstahl. So waren 75 Prozent der österreichischen Unternehmen bereits damit konfrontiert, dass ein Kunde gestohlene Zahlungsdaten angeben hatte (Deutschland: 55, Schweiz: 23). 67 Prozent der österreichischen Händler sagten, sie hätten erlebt, dass vom Besteller die Identität einer fremden Person verwendet wurde (Deutschland: 85, Schweiz: 70) und bei 42 Prozent trat sogar der Fall ein, dass eine gänzlich falsche Identität angegeben wurde (Deutschland: 70, Schweiz: 44).

Erhalt der Ware geleugnet

58 Prozent der befragten heimischen Online- und Versandhändler zufolge kam es bereits vor, dass Kunden falsche Namens- oder Anschriftdaten bekannt gegeben hatten (Deutschland: 82, Schweiz: 81) und bei ebenfalls 58 Prozent hatte der Kunde den Erhalt der Ware abgestritten, obwohl diese geliefert wurde (Deutschland: 61, Schweiz: 44). Während es in der Schweiz (91) und in Deutschland (88) am häufigsten vorkommt, dass dem Besteller bereits beim Kauf bewusst war, dass er die Rechnung nicht begleichen konnte, machten diese Erfahrung nur 42 Prozent der österreichischen Händler.

"Der Online-Handel ist ein Distanzgeschäft - Verkäufer und Käufer schauen sich dabei nicht in die Augen. Die Hemmschwelle auf Käuferseite - vor allem durch Privatpersonen - sinkt daher und macht den Online-Handel so anfällig für Betrugsversuche", sagte Recsey. Gefragt nach dem Verlustbetrag der letzten zwölf Monate lag dieser für 55 Prozent der österreichischen, 24 Prozent der deutschen und 49 Prozent der Schweizer Händler unter 5.000 Euro bzw. Schweizer Franken. 30 Prozent der deutschen Unternehmen verzeichneten Verlustbeträge zwischen 10.000 und 50.000 Euro, in Österreich waren es in diesem Bereich nur neun Prozent.

Die Studie zum Betrug im Online-Handel wurde von CRIF im gesamten DACH-Raum durchgeführt. Befragt wurden rund 100 Online- und Versandhändler aus dem Kundenuniversum von CRIF in Deutschland, Österreich und der Schweiz.