Die EU-Mitgliedstaaten haben ein neues Vorgehen gegen Dumping beschlossen. Die Botschafter der 28 EU-Länder haben am Mittwoch einstimmig einen Vorschlag der EU-Kommission zu einer neuen Dumping-Berechnungsmethode angenommen. Sie soll bei Importen aus Ländern angewandt werden, in denen der Markt verzerrt oder der Staat starken Einfluss auf die Wirtschaft hat.
Wie aus EU-Kreisen verlautete, soll die Neuregelung noch vor Jahresende in Kraft treten, sie muss aber noch vom Europaparlament abgesegnet werden.
Auch wenn China nicht ausdrücklich genannt wird, richtet sich das neue Anti-Dumping-Vorgehen insbesondere gegen Billigimporte aus der Volksrepublik. Vor allem die europäische Stahlbranche leidet seit langem unter billigem Stahl aus China.
Die Volksrepublik gilt seit Dezember nach den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) als Marktwirtschaft. Dies war Peking bei seinem Beitritt zur WTO im Jahr 2001 zugesagt worden. Doch weder die USA noch die EU wollen seither ihre Schutzzölle gegenüber chinesischen Importen aufheben.