Während der VW-Konzern in den USA für den Diesel-Skandal knapp 14 Milliarden Euro an Schadenersatz bezahlt, wird es in Europa keine finanzielle Wiedergutmachung für die Dieselbesitzer geben, bekräftigte VW-Konzernchef Matthias Müller im Gespräch mit mehreren österreichischen Medien.
"Das ist ein systemrelevantes Unternehmen. Es ist meine Aufgabenstellung dafür zu sorgen, dass es so bleibt und ich werde nichts tun, das die gesetzlichen Rahmenbedingungen außer Acht lässt und das Unternehmen gefährdet", so seine Begründung. Er räumte aber ein, dass VW einen "gehörigen Beitrag" geleistet habe, dass der Diesel in Misskredit kam.
Zu der Forderung nach einer Aufrüstung der Fahrzeuge auf VW-Kosten, da Fahrverbote in den Großstädten drohten, meinte er: "Das ist eine Mischung aus Wahlkampf, Unwissenheit und Wichtigtuerei." Hintergrund dazu: Derzeit denkt die deutsche Millionenstadt Stuttgart über ein zeitlich beschränktes Dieselfahrverbot (Ausnahme: neueste Fahrzeuge der Schadstoffklasse 6) nach.
VW hält am Diesel fest
Am Diesel halte VW jedenfalls fest. "Der Verbrennungsmotor, auch der Diesel, hat noch Potenzial. Aber immer sauberere Verbrennungsmotoren werden in ihrer Herstellung immer teurer und E-Mobilität wird immer günstiger werden. Irgendwann gibt es dann diesen Wendepunkt. Wenn wir künftig Elektroautos auf Basis unserer modularen Elektrifizierungsbaukästen bauen, werden wir sie zum Preis eines Diesels anbieten können. Ein Golf wird dann elektrifiziert etwa genauso viel kosten wie der entsprechende Diesel", wird Müller zitiert.
Gewinn deutlich gesteigert
Im ersten Quartal 2017 hat der VW-Konzern den Gewinn deutlich gesteigert. Unter dem Strich verdiente VW im ersten Quartal 3,4 Milliarden Euro, nach 2,4 Milliarden Euro im Jahr zuvor.