Die OMV klagt Rumänien wegen Bruch des Petrom-Privatisierungsvertrages. Der Staat weigert sich, für Schulden in Höhe von 34 Millionen Euro für die Beseitigung historischer Umweltschäden und Altlasten aus der Zeit der staatlichen Petrom aufzukommen, schreibt die "Presse" in ihrer Online-Ausgabe. Dennoch plant die Petrom ihre Investitionen 2017 um 83 Prozent auf 4,56 Milliarden Lei (rund eine Milliarde Euro) zu steigern.
Internationaler Schiedsgerichtshof
Am Montag hatte die Nachrichtenagentur Agerpres bereits über den Rechtsstreit berichtet. Anfang April hat die OMV die Streitsache vor den Internationale Schiedsgerichtshof (ICC) in Paris gebracht, geht aus dem OMV-Petrom-Geschäftsbericht 2016 hervor. Zuvor waren zwei Fristen im Oktober und März zur außergerichtlichen Streitschlichtung verstrichen.
Laut dem Privatisierungsvertrag müsste der rumänische Staat für Umweltschäden und Altlasten in Höhe von insgesamt 542 Millionen Euro geradestehen, die in 50 Jahren Staatsbetrieb entstanden sind. Ein OMV-Sprecher bestätigte auf Anfrage der "Presse" den Rechtsstreit, wollte das laufende Verfahren aber nicht kommentieren.
OMV hält 51 Prozent
Die börsenotierte OMV stieg im Jahr 2004 mit 51 Prozent als größter Aktionär bei der Petrom ein. Der rumänische Staat hält über das Energieministerium noch rund 20,6 Prozent, 12,6 Prozent stehen im Besitz des Fondul Proprietatea Investment Fund, und rund 15,8 Prozent befinden sich im Streubesitz an der Bukarester Börse.
Die OMV-Petrom-Hauptversammlung hat am Dienstag das Investitionsprogramm in Höhe von einer Milliarde Euro für 2017 genehmigt, teilte die OMV-Tochter laut Agerpreis mit. Außerdem wurde eine Dividende von 850 Millionen Lei (187,8 Millonen Euro) beschlossen. Für das Jahr 2015 hatte die rumänische OMV-Tochter keine Dividende ausgeschüttet.