Wie viel nimmt der Staat über Steuern und Sozialversicherungsbeiträge ein, wie viel gibt er für Gehälter, Pensionen, Förderungen Zinsen oder Investitionen aus? Die Statistik Austria veröffentlicht jährlich den Finanzabschluss der öffentlichen Hand. Nun ist auch klar, wie hoch das Budget-Defizit 2016 wirklich war.
Um 5,4 Milliarden Euro hat der Staat mehr ausgegeben als er eingenommen hat. Das ist ein Budgetdefizit von 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukt. Damit lag das Defizit etwas höher als im Budgetplan (1,4 Prozent) erwartet. Der Schuldenstand steigt auf 295,7 Milliarden Euro. Das sind pro Kopf rund 34.200 Euro. Dank des Wirtschaftswachstums reduziert sich das Verhältnis von Schuldenstand zum BIP auf 84,6 Prozent. Noch immer weit entfernt vom Maastricht-Ziel von 60 Prozent.
Die Staatseinnahmen 2016 von insgesamt 173,1 Milliarden Euro stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Milliarden Euro oder 0,7 Prozent an. Rund 87 Prozent stammten aus Steuern und Sozialbeiträgen, das macht 150,9 Milliarden aus. Die Einnahmen aus Einkommens- und Vermögenssteuern zeigen erstmals seit 2009 einen Rückgang. Grund dafür sind vor allem die Rückgänge bei der Lohnsteuer um 10,5 Prozent aufgrund der Steuerreform.
Die Staatsausgaben stiegen um 1,7 Prozent auf 178,5 Milliarden Euro an. Rund 46 Prozent der Ausgaben des Staates entfielen 2016 auf Sozialausgaben, inklusive der Zuschüsse zu den Pensionen. Die nächstgrößeren Positionen waren mit einigem Abstand der Personalaufwand mit rund 21 Prozent. Förderungen haben einen Anteil an den Staatsausgaben von rund zehn Prozent. Die Investitionen stiegen 2016 um 2,7 Prozent auf rund 10,4 Milliarden Euro an. Die Zinsausgaben waren dank der günstigen Zinssituation 2016 stark rückläufig und betrugen rund 7,3 Milliarden Euro.