Die Österreicher und Österreicherinnen hatten im Vorjahr mehr Einkommen zur Verfügung und haben das nicht nur ausgegeben, sondern auch einen höheren Anteil beiseitegelegt. Die Sparquote stieg von 7,3 Prozent auf 8,2 Prozent, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit.
Die österreichischen Haushalte hatten im Vorjahr 198,8 Milliarden Euro zur Verfügung, das waren um 3,6 Prozent mehr als 2015. Zieht man die Inflation ab, so stieg die Kaufkraft immer noch um 2,3 Prozent. Besonders stark hat sich dabei die Senkung der Einkommenssteuer ausgewirkt. Denn Löhne und Gehälter legten "nur" um nominell 2,8 Prozent zu, Sozialleistungen wie Pensionen um 1,8 Prozent. Aber die Steuerbelastung der Haushalte sank um 9 Prozent, was maßgeblich zum deutlichen Anstieg des verfügbaren Einkommens beitrug.
Traditionell hohe Sparquote
Die heimischen Haushalte konsumierten nur einen Teil ihres Einkommenszuwachses: Der private Konsum stieg nominell 2016 um 2,8 Prozent, real um 1,5 Prozent.
Zusätzlich zu dem geldwerten Einkommen berechnet die Statistik Austria auch staatliche Sachleistungen etwa für Bildung und Gesundheit. Fügt man diese hinzu, so hatten Österreichs Haushalte 242,8 Milliarden Euro zur Verfügung - das entspricht einem Anstieg um 3,5 Prozent zum Jahr 2015.
Traditionell hat Österreich eine höhere Sparquote als der Schnitt der EU-Länder, 2016er-Zahlen für die EU-Länder werden aber erst am 12. April veröffentlicht. Historisch gesehen ist die aktuelle Sparquote aber noch niedrig, in den Jahren vor Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 lag sie bei 10 bis 12 Prozent.