Die EU-Finanzminister haben am Dienstag in Brüssel neue Regeln zur Vermeidung von Steuerbetrug in Ländern außerhalb der Europäischen Union beschlossen. Unter dem Motto einer fairen Besteuerung werden Möglichkeiten der doppelten Nicht-Besteuerung (hybrid mismatches) für Großunternehmen in Drittstaaten geschlossen.
EU-Steuerkommissar Pierre Moscovici sprach von einem weiteren Erfolg in der Kampagne der Brüsseler Behörde für fairere Besteuerung. Schrittweise würden die "Kanäle eliminiert, die gewisse Unternehmen nützen, um Steuerflucht zu betreiben". Konkret geht es darum, dass internationalen Konzernen verboten wird, die Unterschiede zwischen den Steuersystemen von Staaten zwischen der EU und außerhalb der Union auszunützen, um überhaupt keine Unternehmenssteuern bezahlen zu müssen.
Der maltesische Finanzminister und EU-Ratsvorsitzende Edward Scicluna sagte, die Europäische Union sei "an vorderster Front im Kampf gegen Steuervermeidung". Die entsprechende Richtlinie muss von den EU-Staaten bis 31. Dezember 2019 in nationales Recht umgesetzt werden. Vorher ist noch die Zustimmung des EU-Parlaments notwendig.