Zuvor hatte ein Gericht einen Haftbefehl gegen Lee gebilligt. Einen Antrag, auch für den Vorstand vom Smartphone-Zweig Samsung Electronics Co Ltd einen Haftbefehl auszustellen, lehnte das Zentrale Bezirksgericht von Seoul dagegen ab.

Die Sonderstaatsanwaltschaft hatte am Dienstag die Haftbefehle beantragt wegen Bestechung und anderer Delikte. Zuvor hatte ein Gericht im Jänner die Inhaftierung von Lee noch abgewiesen.

34 Millionen Euro Schmiergeld

Der Samsung-Chef soll laut ursprünglichen Vorwürfen umgerechnet 34 Millionen Euro Schmiergeld an Organisationen von Präsidentin Parks Vertrauter Choi Soon-sil gezahlt haben. Damit soll er versucht haben, sich die Zustimmung eines staatlichen Pensionsfonds zu einer milliardenschweren Firmenfusion innerhalb der Samsung-Gruppe zu sichern und seine Machtposition zu festigen. Lee bestreitet die Bestechungsvorwürfe.

Später wurde Lee aber auch beschuldigt, Einnahmen aus kriminellen Aktivitäten im Ausland versteckt zu haben, teilten die Ermittler am Mittwoch mit. Dies habe dazu geführt, dass ein zweites Mal Haftbefehl beantragt worden sei. Die neuen Vorwürfe dürften auch den Ausschlag gegeben haben für die tatsächliche Verhaftung: "Es hat sich herausgestellt, dass es notwendig ist, ihn (Lee) zu verhaften - im Lichte einer neuen Beschuldigung und neuer Beweise", erklärte ein Justizsprecher.

Amtsenthebungsverfahren

Gegen Präsidentin Park hat das Parlament im Dezember ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. Ihr werden Amtsmissbrauch und Verstöße gegen die Verfassung vorgeworfen. Sie wurde vorläufig entmachtet. Auch Park und ihre Freundin Choi bestreiten ein Fehlverhalten.

Samsung ist Südkoreas größtes Unternehmens-Konglomerat. Samsung ist auch der größte Smartphone-Hersteller der Welt.