Es wird zu Marktbereinigungen kommen“, umschreibt Heinz-Robert Stocker die aktuelle Situation bei den Anbietern von Lawinenairbag-Rucksäcken. Stockers steirisches Unternehmen „Pieps“ ist globaler Marktführer bei Lawinenverschütteten-Suchgeräten (LVS), bei Airbags rittert man mit vier Mitbewerben um Kunden. Ein harte Kampf – und kein Einzelphänomen am Sportartikelmarkt. Auf der ISPO, Europas größter Branchenmesse mit mehr als 2700 Ausstellern, die noch bis heute in München läuft, präsentieren allein 140 Skihelm-Anbieter ihre Produkte, auch bei an Trinkflaschenanbietern herrscht kein Mangel.
Die Palette an Bekleidungsmarken, die verstreut auf 16 Hallen ihre Neuheiten anpreisen, ist beinahe unüberschaubar. Dazu kommen Nischenproduzenten aus der ganzen Welt. Vielfach haben die Konkurrenten folgerichtig mit Sättigungstendenzen am Absatzmarkt zu kämpfen. Parallel zeigt sich, dass sich der Trend zu einem „grüneren“ Gewissen aber weiter ausbreitet.
Trend zur Nachhaltigkeit
„Wir leben mit einem zu großen Verbrauch von Rohstoffen“, mahnt beispielsweise der Faserhersteller Sympatex seine eigene Branche zu mehr Nachhaltigkeit. Immer mehr Hersteller setzen zur Imagepflege auf Transparenz und legen ihre Produktionsabläufe offen, bei Vaude bietet man Kunden Reparaturanleitungen auf einer Online-Plattform, um den Lebenszyklus der Produkte zu verlängern.
All das hinterlässt auch im Handel Spuren. Wobei die Österreich durchschnittlich immer noch 302 Euro pro Kopf und Jahr für Sportausrüstung ausgeben (Deutschland: 89 Euro). Das gesamte Umsatzvolumen des österreichischen Sportfachhandels beträgt 107 Milliarden Euro. Damit ist der vergleichweise kleine heimische Markt auch für große Handelsketten attraktiv. So sollen der französische Branchenriese Decathlon und mit XXL eine norwegische Kette einen Markteintritt in Österreich planen, XXL sogar mit bis zu 20 Standorten.
Klaus Höfler