Bei der krisengeschüttelten Alitalia ist ein "Toilettenkrieg" ausgebrochen. Das Management verlangt laut den Gewerkschaften, dass Flugbegleiter künftig auch die Toiletten reinigen und die Kabinen nach Ende von Langstreckenflügen aufräumen. Damit sollen Kosten eingespart werden.
Das Management verlange auch, dass das Personal mehr Urlaub in Jahreszeiten mit weniger Flugverkehr nimmt. Die altersbedingten Gehaltserhöhungen sollen nicht mehr jährlich, sondern nur alle fünf Jahre erfolgen.
Nicht säubern, sondern aufräumen
Die Gewerkschaften, die mit dem Alitalia-CEO Cramer Ball um einen neuen Vertrag verhandeln, bezeichneten die Forderungen des Managements als "unannehmbar". Das Management erwiderte, dass die Flugbegleiter nicht die Kabinen und Toiletten "säubern", sondern lediglich "aufräumen" sollten. Unter anderem soll dafür gesorgt werden, dass genug Toilettenpapier und Papierhandtücher zur Verfügung stehe.
Die Lage zwischen dem Alitalia-Management und den Gewerkschaften ist gespannt. Laut Medienangaben soll es bei Piloten und Bordpersonal zu Gehaltskürzungen von bis zu 20 Prozent kommen. Die Gewerkschaften übten scharfe Kritik am Plan und bestätigten einen für den 23. Februar ausgerufenen Streik.
Alitalia arbeitet an einem Rettungsplan, der Spekulationen zufolge die Streichung von 1.500 Jobs zur Eindämmung der Personalkosten vorsieht. Dabei soll vor allem beim Bodenpersonal der Rotstift angesetzt werden. Alitalia will ihre Verluste in Höhe von 1 Mio. Euro pro Tag eindämmen und den Neubeginn schaffen. Dabei handelt es sich um die dritte große Umstrukturierung bei der Airline nach 2008 und 2014.