Nach der Wahl des Republikaners Donald Trumps zum Präsidenten soll am Dienstag mit landesweiten Protesten auf niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen in den USA aufmerksam gemacht werden. Die von der Gewerkschaft gestützte Initiative "Fight for $15" kündigte "Streiks und zivilen Ungehorsam" im ganzen Land an.

Erstmals würden sich auch Uber-Fahrer an den Demonstrationen beteiligen, teilte das vor vier Jahren ins Leben gerufene Bündnis am Montag mit. Der Fahrdienstvermittler Uber steht schon länger in der Kritik, seine Fahrer nicht fair zu behandeln. In mehreren US-Bundesstaaten ist die Firma deshalb mit Klagen konfrontiert. Bei den Anschuldigungen geht es vielfach um die Frage, ob Uber Mitarbeiter als freie Unternehmer statt als Angestellte einstufen und sich so Arbeitgeber-Leistungen sparen darf. Das Unternehmen äußerte sich auf Nachfrage nicht zu den angekündigten Protesten.

Uber-Fahrer machen mit

Bei "Fight for $15" tun sich Uber-Fahrer mit Mitarbeitern aus klassischen Niedriglohn-Branchen wie der Fast-Food-Industrie oder dem Einzelhandel zusammen. Die von der Dienstleistungsgewerkschaft SEIU, die nach eigenen Angaben zwei Millionen Mitglieder hat, unterstützte Bewegung fordert Stundenlöhne von 15 Dollar. Der gesetzliche US-Mindestlohn liegt bei 7,25 Dollar, viele Bundesstaaten schreiben jedoch mehr vor. Einige US-Konzerne wie etwa McDonald's oder Walmart haben nach anhaltender Kritik bereits ihre Löhne erhöht.

Mit dem Protesttag will sich die Initiative Gehör beim designierten US-Präsidenten Trump und dessen künftiger Regierung verschaffen. Trump hatte im Wahlkampf gezielt schwächere Einkommensgruppen adressiert und versprochen, sich für mehr soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Experten sagen jedoch, dass von seiner geplanten Politik vor allem Spitzenverdiener profitieren würden. Bei der Auswahl seiner Berater setzte der New Yorker Immobilientycoon mit Vorliebe auf andere Millionäre und Milliardäre.