Das Tief der Erzeugermilchpreise scheint durchschritten. Gab es schon zuletzt dank sinkender Anlieferungsmengen Anzeichen einer Entspannung, so "steigen nun dementsprechend die Preise". Das sagte der Präsident der Vereinigung der Österreichischen Milchverarbeiter, Helmut Petschar, am Freitag zur APA. Er hält es für möglich, dass der Bauernmilchpreis noch heuer netto 30 Cent übersteigt.
Einige Milchverarbeiter haben die Preise zuletzt bereits angehoben, etwa die Kärntnermilch, deren Obmann Petschar auch ist, um 1,7 auf 29 Cent rückwirkend per 1. September. Heute berichtete auch die "Tiroler Tageszeitung", dass die Tirol Milch per November um zwei Cent mehr für konventionelle Milch zahlt - und dann damit 29,3 Cent.
Trendwende
Auch Stefan Lindner, Obmann der zur Berglandmilch gehörenden Tirol Milch, sieht wie Petschar eine Trendwende in der Preisentwicklung. "Der Trend geht klar nach oben", sagte er am Freitag im Gespräch mit der APA. Ob die Milch nun auch für die Konsumenten teurer wird, sei ungewiss. Diese Entscheidung liege bei den Handelspartnern, so Lindner. Im deutschen Handel zogen die Preise zuletzt an, wie aus Agenturberichten hervorging.
Petschar sagte, die Erhöhung sei wegen der Produktionsstrukturen der kleinen bäuerlichen Betriebe hierzulande dringend notwendig.