Die Wiener Börse will den angekündigten Rückzug des Feuerfestspezialisten RHI vom Börsenplatz Wien nicht hinnehmen, ohne zumindest den Versuch zu unternehmen, die RHI doch zum Bleiben zu überreden. "Der Vorstand der Wiener Börse ist aktuell in Gesprächen mit dem Management der RHI, um den Link nach Österreich aufrecht zu erhalten", heißt es in einer Stellungnahme der Börse gegenüber der APA. Die angestrebte Fusion von RHI mit dem brasilianischen Konkurrenten Magnesita ärgerte zuletzt auch den Vertreter der Streubesitzaktionäre.
Die Börseführung erinnert das RHI-Management an die guten gemeinsamen Zeiten und verweist darauf, was die RHI bei einem Delisting in Wien verliert. "Die Notierung der RHI an der Wiener Börse ist ein Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des Industrieunternehmens. Das Unternehmen konnte auch mit Hilfe einer stabilen heimischen Investorenbasis Eigenkapital aufnehmen und damit Innovation und Expansion finanzieren", heißt es in der Stellungnahme.
"Ein Listing außerhalb des Euroraums und künftig auch der EU könnte den Zugang zum europäischen und österreichischen Kapitalmarkt erschweren und die Sichtbarkeit des Unternehmens möglicherweise einschränken", warnt die Wiener Börse vor Abwanderung der RHI nach London. Für Privatanleger würden sich außerdem die Transaktionskosten erhöhten.