Der mexikanische Eigentümer der Telekom Austria, America Movil, hat offenbar seine Pläne zur Umwandlung der Telekom-Töchterunternehmen von Aktiengesellschaften in weisungsgebundene Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHs) gestoppt. Dies berichtet die "Presse" unter Berufung auf ein Rundschreiben des Telekom-Zentralbetriebsrats an alle A1-Mitarbeiter.
Demnach sei der Finanzvorstand der America Movil, Carlos Garcia Moreno, bei einem Besuch in Wien von den Argumenten der Gewerkschaft überzeugt worden. Diese stützt sich auf den Paragraf 70 Aktiengesetz, der den Vorstand einer AG verpflichtet, die Steuerung des Unternehmens neben betriebswirtschaftlichen Aspekten auch an öffentlichen Interessen sowie an Interessen der Beschäftigten auszurichten.
Klärung in der Aufsichtsratssitzung
"Der Vorstand hat unter eigener Verantwortung die Gesellschaft so zu leiten, wie das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie des öffentlichen Interesses es erfordert", heißt es da. Diese Pflicht gebe es nach der Umwandlung in eine GmbH nicht mehr.
Auf Nachfrage der "Presse" habe Telekom-Betriebsratschef Walter Hotz konkretisiert: "Es ist vorerst gestoppt". Klärung dürfte erst die kurzfristig anberaumte Aufsichtsratssitzung bringen. Die Sitzung werde frühestens in zwei Wochen stattfinden können, da alle Kapitalvertreter dabei sein wollten. "Bis die Entscheidung im Aufsichtsrat gefallen ist, bleibe ich skeptisch, dass alles wirklich so kommt, wie es jetzt gesagt wird", meint Hotz.