Wenn es um die erste eigene Wohnung geht, klaffen Wunsch und Wirklichkeit auseinander: Laut einer Datenanalyse des Immobilienportals ImmobilienScout24 sind die Mietpreise von Einzimmerwohnungen seit dem Jahr 2010 deutlich gestiegen. Bereits für bis zu 40 Quadratmeter seien die Kosten in Wien, Salzburg und Linz um bis zu 28 Prozent mehr geworden und liegen bei rund 400 Euro (netto ohne Betriebskosten).
Doch mit so wenig Quadratmeter wollen sich die wenigsten jungen Menschen zufrieden geben. Das ergab eine Umfrage des Immo-Portals. Nur vier Prozent der 18- bis 29-Jährigen, die noch zu Hause wohnen, wollen auch weiterhin im "Hotel Mama" logieren. Dennoch wollen mehr als zwei Drittel nicht mehr als 500 Euro berappen. Gleichwohl sich jeder Dritte 60 bis 80 Quadratmeter Wohnfläche für das "erste eigene Nest" wünscht. Mit weniger als 40 Quadratmetern würde sich nur jeder Fünfte zufriedengeben. Am günstigsten könne man in den Universitätsstädten derzeit noch in Graz für rund 300 Euro eine kleine Wohnung mit rund 35 Quadratmetern mieten.
Wunsch nach Eigenständigkeit
Der Wunsch nach Eigenständigkeit (33 Prozent) oder in Zukunft mit der oder dem Liebsten Bett und Tisch zu teilen (30 Prozent) sind die häufigsten Gründe für den Auszug von daheim. Nur für sieben Prozent wäre ein WG-Zimmer die bevorzugte Wohnsituation. 27 Prozent träumen vom eigenen Haus oder Eigenheim. 39 Prozent der Befragten haben die erste eigene Wohnung mit ihrem Partner bezogen.
40 Prozent der"Nestflüchtlinge" besuchten das "Hotel Mama" anfangs noch bis zu drei Mal die Woche, Töchter eher aus Sehnsucht (jede Dritte), Männer häufig, um die Wäsche waschen zu lassen (18 Prozent), weil sie etwas Bestimmtes brauchen (21 Prozent) oder zum Essen (34 Prozent). Die Mehrheit der Befragten (63 Prozent) besucht die Eltern aber einfach so, um sie wiederzusehen.