Der Musikstreaming-Marktführer Spotify will laut einem Zeitungsbericht den Konkurrenten Soundcloud kaufen, eines der bekanntesten Berliner Technologie-Unternehmen. Die beiden Firmen seien in fortgeschrittenen Übernahmegesprächen, auch wenn ein Deal noch scheitern könne, schrieb die "Financial Times" in der Nacht zum Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen.
Ein Kaufpreis sei unklar. In den vergangenen Finanzierungsrunden hielt sich die Bewertung von Soundcloud laut Medienberichten bei 700 Mio. Dollar (624 Mio. Euro). Der Finanzdienst Bloomberg berichtete zudem im Sommer, Soundcloud erwäge, sich für eine Milliarde Dollar zum Verkauf zu stellen. Im Juni holte sich Soundcloud bei der jüngsten Finanzspritze 100 Mio. Dollar von Investoren, unter anderem von Twitter.
Soundcloud gilt als ein Juwel der Berliner Technologie-Szene, immer wieder wurde über einen Börsengang spekuliert. Die Firma war zunächst eine Plattform für hochgeladene Musik, handelte inzwischen aber auch Deals mit großen Musikkonzernen aus und startete Ende März das Abo-Angebot "SoundCloud Go". Wie erfolgreich das ist, blieb bisher unklar. Soundcloud hat nach früheren Angaben insgesamt über 175 Millionen Nutzer.
Start in Japan
Mit 29. September ist Spotify außerdem offiziell in Japan gestartet. Google und Apple sind mit ihren Angeboten bereits vor einem Jahr in den zweitgrößten Musikmarkt der Welt gegangen. Allerdings ist Spotify der einzige Anbieter, der eine werbefinanzierte Gratis-Version anbietet. Außerdem bietet Spotify in dem Karaoke-verliebten Land auch die Möglichkeit Songtexte anzuzeigen. Die Funktion ist vorerst auf Japan beschränkt.