Als Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Pkw über Europas Straßen fuhren, erfand man ein neues Wort für sie: Automobil, übersetzt „Selbstbewegend“. Mehr als 100 Jahre später wird weltweit daran gearbeitet, das Auto auch wirklich selbstfahrend zu machen.
Einen wichtigen Beitrag dazu liefert das Virtual Vehicle Zentrum an der TU Graz. Im Bereich Transport gehört es zu den zehn wichtigsten Forschungseinrichtungen der EU. Nun wurde der AD-Demonstrator vorgestellt, ein umgerüsteter Ford Mondeo, der nach und nach zum perfekten autonomen Fahrzeug umgerüstet werden soll.
Herausforderung für Hardware
Jost Bernasch, Geschäftsführer am Virtual Vehicle Zentrum, erklärt die Herausforderung: „Bei der Entwicklung von autonomen Autos geht es um Zuverlässigkeit. Dafür braucht man eine vielzahl von Sensoren, Radar und GPS. Eine Kamera alleine reicht da nicht aus. Es genügt die Reflektion der Sonne an der Leitplanke und das System funktioniert nicht mehr.“
Mit dem umgebauten Ford können Industriepartner, wie Infineon oder die ams AG ihre Chips in einem Auto testen und weiterentwickeln. Eine Herausforderung an die Hardware: „Je mehr Sensoren in einem Pkw sind, desto mehr Daten müssen verarbeitet werden“, sagt Bernasch.
Das Auto ist soweit umgerüstet, dass mit Tests begonnen werden kann. Vorerst hat ein Mensch das Steuer in der Hand - mittels Playstation-Kontroller. Es fehlen noch einige Sensoren. Außerdem gibt es in Österreich keine Teststrecke. Diese soll in der Steiermark bis Mitte kommenden Jahres realisiert werden. Ab dann werden sich Autos wirklich selbst über die Straße bewegen.
ROMAN VILGUT