Der Autobauer Volkswagen hat nach Angaben aus Brüssel einen EU-weiten "Aktionsplan" zum Umgang mit dem Abgasskandal angekündigt. Die für den Verbraucherschutz zuständige Justizkommissarin Vera Jourova sprach am Mittwoch nach einem Treffen mit VW-Vertreter Francisco Javier Garcia Sanz von einem "wichtigen Schritt" hin zu einer "Gleichbehandlung der Kunden".
Demnach kamen beide Seiten überein, dass alle betroffenen Fahrzeuge in Einklang mit den Abgasbestimmungen gebracht werden. Ein Sprecher der EU-Kommission präzisierte, dass VW sich dazu verpflichtet habe, "bis Ende 2016" alle betroffenen Kunden zu informieren und "bis Herbst 2017 alle Autos zu reparieren".
1400 Klagen von Anlegern
Volkswagen hatte vor etwa einem Jahr auf Druck der US-Behörden zugegeben, weltweit in rund elf Millionen Diesel-Fahrzeuge unterschiedlicher Marken eine illegale Software eingebaut zu haben. Das Programm gibt bei standardisierten Tests einen niedrigeren Ausstoß von schädlichen Stickoxiden an.
Beim Landgericht Braunschweig sind mittlerweile 1.400 Schadenersatzklagen von Anlegern in einem Umfang von 8,2 Milliarden Euro eingegangen. Sie sehen sich von Volkswagen getäuscht, weil der Konzern ihrer Meinung nach früher über die Manipulationen an Diesel-Motoren und die möglichen Konsequenzen hätte informieren müssen. Im Wertpapierhandelsgesetz ist vorgeschrieben, dass Aktiengesellschaften bestimmte relevante Informationen unverzüglich veröffentlichen müssen.