Die Entscheidung über die Fusion der Raiffeisen Zentralbank (RZB) mit ihrer 60-Prozent-Tochter Raiffeisen Bank International (RBI) ist nun für Anfang Oktober zu erwarten, teilte eine Sprecherin am Mittwochabend mit. Zuletzt war im Raum gestanden, dass die Gremien Ende dieser Woche schon alle nötigen Beschlüsse fassen würden. Davor hatte es geheißen, Ende September werde alles geklärt sein.
Inhaltlich sei "die Prüfung der Fusion auf der Zielgeraden", so die Sprecherin. Wie schon seit der Ankündigung vom Mai, dass eine Fusion geprüft werde, bekannt ist, soll die RZB in die RBI hineinverschmolzen werden. Das neue Institut werde wie die RBI derzeit an der Börse notieren. Ziel des Schrittes ist einerseits, die Kernkapitalquote zu erhöhen, andererseits, die Strukturen des Raiffeisensektors zu vereinfachen. Die RZB stand zuletzt unter Druck der Aufsicht, weil ihre Kernkapitalquote nur bei 10,6 Prozent lag und im Krisenszenario des Stresstests auf 6,1 Prozent gefallen war - nur mehr knapp über der Mindesterfordernis von 5,5 Prozent.
Änderungen an der Spitze
Parallel zu der neuen Struktur wird auch mit einer Änderung an der Spitze des Instituts gerechnet. RBI-Chef Karl Sevelda und RZB-Chef Walter Rothensteiner dürften gehen. Als aussichtsreichster Kandidat, das neue Institut zu führen, gilt Heinrich Schaller, Chef der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich.