Der Deutschen Bank droht in den USA eine weitere Milliardenstrafe. Im Streit um dubiose Hypothekengeschäfte vor der Finanzkrise fordert das US-Justizministerium 14 Milliarden Dollar (aktuell 12,5 Mrd Euro).

Doch für Manipulation von Devisenkursen oder Zinssätzen, fragwürdige Beratung bei Krediten oder für strittige Hypothekengeschäfte haben schon eine Reihe von Banken mit hohen Geldstrafen büßen müssen.

Jänner 2016: Die US-Investmentbank Goldman Sachs wird abermals von der Vergangenheit eingeholt. Das Geldhaus zahlt mehr als 5 Mrd. Dollar (4,6 Mrd. Euro), um Hypothekenklagen aus der Finanzkrise vom Tisch zu räumen. Nur ein Teil davon ist durch Rückstellungen abgedeckt. Deshalb gab es im abgelaufenen vierten Quartal einen deutlichen Dämpfer beim Gewinn, wie Goldman in der Nacht zum Freitag mitteilte.

Mai 2015:  Der Skandal um manipulierte Devisenkurse kommt internationale Großbanken immer teurer zu stehen. Fünf Geldhäuser müssen zusammen 5,7 Mrd. Dollar (5,1 Mrd. Euro) bezahlen, wie das US-Justizministerium am Mittwoch mitteilte. Es hatte die Federführung im jüngsten Vergleich, an dem die britischen Institute Barclays und Royal Bank of Scotland, sowie die US-Häuser JP Morgan und Citigroup beteiligt sind.

April 2015: Die Deutsche Bank muss im Skandal um Zinsmanipulationen abermals tief in die Tasche greifen. 2,5 Milliarden Dollar (2,33 Mrd. Euro) zahlt Deutschlands größtes Geldhaus in einem Vergleich  Behörden am Donnerstag mitteilten. 

März 2015: Die Commerzbank einigt sich im Streit mit der US-Justiz auf die Zahlung von insgesamt 1,45 Milliarden Dollar. Bei den Verfahren ging es unter anderem um Verstöße gegen US-Handelssanktionen bei Geschäften mit Staaten wie dem Iran und dem Sudan.

November 2014: Aufsichtsbehörden in Großbritannien, den USA und der Schweiz verhängen in einer gemeinsamen Aktion Strafen von insgesamt knapp 4,3 Milliarden Dollar (3,5 Mrd. Euro) gegen sechs internationale Großbanken wegen der Manipulation von Devisenkursen. Betroffen sind Citigroup, HSBC, JPMorgan, Royal Bank of Scotland (RBS), UBS und Bank of America.

August 2014: Für riskante Hypotheken-Deals aus der Zeit der Finanzkrise muss die Bank of America mit einer Rekordsumme von 16,65 Milliarden Dollar büßen. Es ist der bis dahin höchste Betrag, den ein Unternehmen jemals in einer zivilrechtlichen Auseinandersetzung mit der US-Regierung zu zahlen hat. 9,65 Milliarden gehen an das Justizministerium, sieben Milliarden an überschuldete Eigenheimer.

Juli 2014: Ein New Yorker Richter verurteilt die Bank of America zur Zahlung von knapp 1,3 Milliarden Dollar wegen Betruges an den beiden staatlichen Immobilienfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac. Es geht um den Verkauf von Hypothekenpapieren durch den Hausfinanzierer Countrywide an Fannie Mae und Freddie Mac kurz vor der Finanzkrise.

März 2014: Die Bank of America schließt einen 9,5 Milliarden Dollar schweren Vergleich und legt einen Rechtsstreit wegen strittiger Hypothekengeschäfte aus den Jahren 2005 bis 2007 bei.

Dezember 2013: Die EU-Kommission bestraft mehrere Finanzinstitute wegen der Manipulation von Zinssätzen wie dem Libor mit Bußen von insgesamt 1,7 Milliarden Euro. Darunter ist auch die Deutsche Bank mit 725 Millionen Euro.

November 2013: JPMorgan Chase büßt mit 13 Milliarden Dollar für fragwürdige Hypotheken-Geschäfte. Die US-Bank hatte sich mit dem US-Justizministerium und anderen staatlichen Stellen geeinigt.

Dezember 2012: Die Schweizer Großbank UBS zahlt wegen ihrer Rolle bei der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor insgesamt 1,5 Milliarden Dollar an US-, britische und Schweizer Behörden.