Bei der Suche nach neuen Technologien will die Stahlbranche künftig verstärkt auf das 3D-Drucken mit metallischen Werkstoffen setzen. Am Mittwoch startete der Linzer Stahlkonzern Voestalpine in Düsseldorf ein Forschungszentrum für die neue Technologie.
Ziel ist eine bessere Nutzung der neuen Technologie. Während der 3D-Druck auf Basis von Kunststoff längst Serienreife erreicht hat, steht die weitaus komplexere Herstellung von metallischen Produkten noch ganz am Anfang.
Die Voestalpine will auch in Zukunft bei der Entwicklung neuer Produktionsverfahren ganz vorne mit dabei sein, kündigt Vorstandschef Wolfgang Eder an. In einem nächsten Schritt ist eine Erweiterung um Kooperationen oder Standorte in Nordamerika und China geplant. Das für den Prozess notwendige Metallpulver werde von Gesellschaften aus Österreich und Schweden geliefert.
Genutzt werden könne das neue Verfahren etwa zur Herstellung von Prototypen oder von Ersatzteilen für den Autorennsport, die so in Kleinserien wirtschaftlicher als bisher direkt vor Ort hergestellt werden könnten, teilte voestalpine mit. Attraktiv sei das Verfahren auch für die Produktion gewichtssparender Bauteile für die Luft- und Raumfahrtindustrie. In der Medizintechnik sei ferner die Herstellung von individualisierten Hüftgelenken möglich.
Auch der größte deutsche Stahlkonzern Thyssenkrupp will ein Entwicklungszentrum für 3D-Druck eröffnen. Start werde in wenigen Wochen sein, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Nach einem Standort in Nordrhein-Westfalen werde noch gesucht.