Die Entscheidung des RBI-Vorstands über die geplante Fusion der Raiffeisenbank International (RBI) mit der Mutter Raiffeisen Zentralbank (RZB) soll in der zweiten Septemberhälfte fallen - das kündigte RBI-Chef Karl Sevelda am Donnerstag anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen an. Die RBI würde auch im Falle einer Fusion börsennotiert bleiben.
Technisch würde die Fusion so funktionieren, dass die RZB in die RBI integriert und die RZB-Aktionäre im Zuge einer RBI-Kapitalerhöhung zu neuen RBI-Aktionären würden, erläuterte Sevelda. Basis für den Aktientausch wären Unternehmensbewertungen - dabei würden beide Seiten von Investmentbanken beraten. Nach der Entscheidung interner Ausschüsse müsste es eine Prüfung durch einen unabhängigen Fusionsprüfer geben und danach, voraussichtlich Anfang 2017, eine außerordentliche Hauptversammlung, bei der drei Viertel des anwesenden Aktienkapitals der Fusion zustimmen müssen.
Internationaler Rückzug
Der Verkauf der slowenischen Tochter sei abgeschlossen, der Verkaufsprozess für die Polen-Tochter Polbank gehe weiter. Mit dem polnischen Regulator habe man sich auf eine Ausgliederung des Schweizer-Franken-Portfolios geeinigt und nun nehme man die Angebote von Banken entgegen, die an der Übernahme des restlichen Portfolios interessiert seien. "Ich kann Ihnen sagen, dass wir einige interessante Angebote erhalten haben", sagte der RBI-Chef.
Die Reduktion des Asiengeschäfts soll fortgesetzt und heuer großteils abgeschlossen werden. "In China werden wir vielleicht eine kleine Einheit behalten müssen, um einige schwierige Darlehen weiter zu reduzieren."
"In Russland sind wir dabei unseren Fußabdruck weiter anzupassen", sagte Sevelda. "Die Filialoptimierung ist abgeschlossen, wir haben unsere Präsenz in Russland von 65 auf 44 Städte reduziert." Die Bank dort sei weiterhin hoch profitabel. In der Ukraine sei man wieder in der Gewinnzone und habe ein exzellentes Halbjahresergebnis erzielt.
Die tschechische Direktbank-Tochter Zuno soll entweder verkauft oder integriert werden. "Die positive Entwicklung in Ungarn geht weiter, wir haben die Kosten im Jahresabstand um 20 Prozent gesenkt."