Der neue ÖBB-Chef Andreas Matthä will die Strategie nicht grundsätzlich ändern, aber "der Güterverkehr mit europaweit extrem harten Wettbewerb hat natürlich Priorität", sagte er dem "Standard". Der Schienengüterverkehr stehe unter enormem Druck. Österreich habe aber dank seiner Lage viele Vorteile. Für die Internationalisierung sei der Hafen Koper sehr wichtig.
Die ÖBB arbeiten an Logistiklösungen mit der Türkei, Bulgarien, Rumänien aber die Wirtschaftsströme aus Polen, Russland und Tschechien Richtung Italien seien für die Geschäftsentwicklung auch relevant. Eine zusätzliche Förderung über 50 Mio. Euro, wie von Matthäs Vorgänger Christian Kern, inzwischen Bundeskanzler, gefordert, wird es nicht geben. "Die 50 Millionen müssen wir uns selbst erarbeiten", so Matthä.
Auch ein Verkauf der Gütersparte steht nicht an: "Also, ich sehe keine Käuferschlangen. Wir sind die drittgrößte Güterbahn in Europa, und die Mitbewerber stehen selbst unter Druck. Wir haben eine starke Position, und aus der heraus müssen wir die Internationalisierung vorantreiben, nicht flächendeckend, aber entlang der Hauptachsen", so der Bahnchef im Gespräch mit dem "Standard".