Der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch InBev hat von den Wettbewerbshütern endgültig grünes Licht für die mehr als 100 Mrd. Dollar (90 Mrd. Euro) schwere Übernahme des britischen Rivalen SABMiller erhalten. Das chinesische Handelsministerium erklärte am Freitag, den Zusammenschluss unter Auflagen zu genehmigen.
AB Inbev teilte mit, dass damit alle Vorbedingungen für die Übernahme der Nummer zwei erfüllt seien. Das Geschäft solle noch heuer unter Dach und Fach gebracht werden. Die Aufseher in den USA hatten vergangene Woche ihre Genehmigung erteilt. Auch die EU und Südafrikas Regulierer hoben bereits den Daumen. Damit steht nur noch das Votum des Führungsgremiums von SABMiller aus. Am Dienstag hatte AB Inbev sein Offert um rund 9 Mrd. Pfund (10,7 Mrd. Euro) aufgestockt, um negative Wechselkurseffekte wegen der Talfahrt des Pfund im Zuge des Brexit-Votums auszugleichen.
Angebot ist fix
Der Produzent von Marken wie Beck's und Corona machte nun klar, dass er nicht noch einmal nachlegen werde. "Dieses Angebot ist abschließend und kann weder angehoben noch anderweitig verändert werden", sagte AB InBev-Chef Carlos Brito. Das neue Gebot für den Hersteller von Marken wie Peroni und Grolsch entspricht einem Gesamtvolumen von rund 79 Mrd. Pfund, umgerechnet 104 Mrd. Dollar. Im Oktober waren es rund 70 Mrd. Pfund, die zu damaligen Währungskursen allerdings 106 Mrd. Dollar wert waren.
Durch den Zusammenschluss der beiden entsteht ein neuer Brauerei-Riese, der weltweit mehr als jedes dritte Bier herstellt. Die chinesischen Behörden erteilten ihre Genehmigung unter der Bedingung, dass die Belgier SABMillers Anteil an einem chinesischen Bierunternehmen abstoßen. Ein Käufer ist bereits gefunden: China Resources Beer ist bereit, 1,6 Mrd. Dollar für die Beteiligung der Briten an CR Snow zu zahlen.
Unter Auflagen
Die EU-Kommission hatte im Mai den Mega-Deal genehmigt. AB InBev sagte dafür die fast vollständige Trennung vom Biergeschäft von SABMiller in Europa zu. Beide Unternehmen seien beim Verkauf von Geschäftsbereichen in den USA, Europa und China bereits gut vorangekommen, sagte dazu Brito.
Die Geschäftsbilanz von AB InBev im zweiten Quartal wird unterdessen nach wie vor von der Wirtschaftskrise im zweitgrößten Markt Brasilien belastet. Der Konzerngewinn stieg zwar auf vergleichbarer Basis um 4,3 Prozent auf 4,01 Mrd. Dollar (3,6 Mrd. Euro). Branchenanalysten hatten mit 4,13 Mrd. Dollar aber mehr erwartet. Eine deutliche Besserung in Brasilien erwartet AB InBev nicht mehr in diesem Jahr. Probleme in Afrika machen unterdessen SABMiller zu schaffen. Der Umsatz ging deshalb im vergangenen Quartal zurück.