Schon in dritten Quartal dieses Jahres werde die Nachfrage höher als das Angebot liegen, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht des Kartells. Dieser Trend werde sich fortsetzen.
"Die Marktbedingungen werden 2017 dabei helfen, die überschüssigen Öl-Vorräte abzubauen." Andere Experten gehen allerdings davon aus, dass die auf mindestens 300 Millionen Barrel geschätzten Lagerbestände erst 2018 abgebaut sein werden.
Preise seit 2014 halbiert
Die Öl-Preise haben sich seit 2014 etwa halbiert. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hatte sich damals geweigert, die Produktion zu drosseln, damit Mitgliedstaaten in einem Umfeld mit niedrigeren Preisen Marktanteile gewinnen konnten. Dem Opec-Bericht für Juni zufolge könnte diese Strategie aufgegangen sein: Demnach geht das Kartell davon aus, dass die anderen Produzenten in diesem Jahr 880.000 Barrel Öl pro Tag (bpd) und im kommenden Jahr 110.000 bpd weniger fördern werden. Die weltweite Nachfrage werde 2017 vermutlich um 1,15 Millionen bpd steigen und damit etwas weniger als die 1,19 Millionen bpd, die fürs laufende Jahr erwartet werden.
Die Opec geht davon aus, dass sich die Unsicherheit auf den Weltmärkten nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union negativ auf das globale Wirtschaftswachstum auswirken wird. Für dieses Jahr erwartet die Organisation nun ein Wachstum von 3,0 Prozent statt bisher 3,1 Prozent.