Die Bundeswettbewerbsbehörde prüft derzeit, ob Fremdanbieter von Bankomaten nach der derzeitigen Gesetzeslage einen ungerechtfertigten Wettbewerbsvorteil gegenüber den nationalen Banken haben. Derzeit scheine es so, "dass die heimischen Banken die Bankomatgebühren der Drittanbieter finanzieren und somit die Banken die eigenen Wettbewerber finanzieren", heißt es in einer Stellungnahme der BWB.

Man wolle den Ergebnissen der Untersuchung nicht vorgreifen, erklärten die Wettbewerbshüter am Dienstag per Aussendung. "Da der Markt sehr komplex ist, muss eine Regulierung sehr gut überlegt sein." Würde man die Bankomatgebühren von Drittanbietern wie Euronet verbieten, "würde man wohl die einzige Konkurrenz am Markt ausschalten", gibt die BWB zu bedenken.

8800 heimische Bankomaten

Es gibt derzeit rund 8800 Bankomaten in Österreich, an 70 davon verlangt Euronet Bankomatgebühren.

Wie wichtig den Österreichern das (Gratis-)Abheben von Bargeld am Automaten ist, beweist die helle Aufregung, die regelmäßig ausbricht, wenn die Gebührenfrage hochkocht. Die Österreicher sind - geht es nach Meinungsumfragen von Banken - fast Europameister, was die Nutzung von Bankomaten anlangt.

Die Direktbank ING Diba Austria hat am Dienstag eine solche Befragung veröffentlicht. Es war eine Online-Umfrage in insgesamt 13 Ländern Europas.

Türkei ganz vorne, Frankreich hinten

Demnach nutzen gerade die (online befragten) Österreicher den Bargeldservice sehr intensiv, ganz konkret 94 Prozent ziehen mehr oder weniger regelmäßig ihre Geldscheine aus dem Bankomat.

Bloß die Türken nutzen den Geldautomaten noch öfter (96 Prozent) als die Österreicher, berichtete die ING Diba heute nach der Umfrage. In Italien seien es beispielsweise 89 Prozent. Frankreich sei da mit 80 Prozent das europäische Schlusslicht.