Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der größten Volkswirtschaft der Welt ist ein wichtiger Gradmesser. Zuletzt wurden in den USA viele neue Jobs geschaffen. Doch das Gesamtbild ist gemischt.
Die US-Wirtschaft hat im Juni nach einem Rückschlag im Vormonat erheblich mehr Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 287.000 Beschäftigte hinzu, wie das Arbeitsministerium in Washington am Freitag mitteilte. Zuletzt war der Job-Aufbau im Oktober 2015 höher ausgefallen. Volkswirte hatten lediglich mit einem durchschnittlichen Anstieg um 180.000 Stellen gerechnet.
Arbeitlosenquote steigt
Die Arbeitslosenquote in den USA stieg hingegen überraschend stark an. Sie legte von 4,7 Prozent im Vormonat auf 4,9 Prozent zu. Ökonomen hatten zwar einen Anstieg erwartet, aber nur auf 4,8 Prozent. Verantwortlich für diese Entwicklung war, dass sich mehr Menschen arbeitssuchend gemeldet haben. Im Mai hatte die Quote noch den tiefsten Stand seit 2007 erreicht.
Für die beiden Vormonate wurde der Aufbau neuer Jobs um insgesamt 6.000 Stellen nachträglich nach unten korrigiert. Im Mai waren nach revidierten Zahlen nur 11.000 Stellen geschaffen worden. Schwächer war die Beschäftigungsentwicklung zuletzt im September 2010 gewesen.
Löhne steigen langsam
Eher enttäuschend war auch die Entwicklung der Stundenlöhne. Diese erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent. Ökonomen hatten mit 0,2 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich stiegen die Löhne in der US-Wirtschaft um 2,6 Prozent - schwächer als erwartet.
Der Dollar wurde durch die Daten vom Arbeitsmarkt beflügelt. So sank der Euro-Kurs zeitweise bis auf 1,1002 Dollar, nachdem er zuvor noch bei 1,1080 Dollar notiert hatte. Deutlich zulegen konnte auch der deutsche Aktienhandel.