Nach der Ablehnung der 62 Milliarden Dollar (56 Milliarden Euro) schweren Übernahmeofferte von Bayer zeigt sich Monsanto weiter offen für Gespräche mit dem Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern. Zugleich spreche Monsanto aber auch mit "anderen" über alternative strategische Möglichkeiten, erklärte der Vorstandschef des US-Saatgutriesen, Hugh Grant, am Mittwoch.
"Ich habe mich persönlich in den vergangenen Wochen in Gesprächen mit dem Bayer-Management befunden", sagte er. Es gebe offiziell keinen neuen Stand. Monsanto werde sich aber weiter aktiv an einem "konstruktiven Dialog" beteiligen, um wertsteigernde strategische Möglichkeiten zu verfolgen.
122 Dollar je Aktie geboten
Monsanto prüft laut Reuters mögliche Kombinationen mit anderen Firmen in der Branche über Bayer hinaus. Dabei kämen BASF in Frage oder Geschäfte, von denen sich die US-Chemiekonzerne Dow Chemical und DuPont bei ihrer Mega-Fusion trennen müssten. Die Amerikaner seien auch offen für einen Deal nur mit dem Agrarchemiegeschäft von Bayer.
Die Leverkusener bieten Monsanto 122 Dollar je Aktie. Grant hatte das Offert als zu niedrig zurückgewiesen, sich aber offen für Gespräche gezeigt. Diese kommen aber nicht voran. Während die Leverkusener Einblick in die Bücher von Monsanto wollen, bevor über eine Anhebung des Angebots entschieden werden kann, fordert der Saatgutriese ein höheres Offert, bevor er dies zulässt, berichten mit der Sache vertraute Personen. Sollte die Übernahme glücken, wäre es die größte in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
Das "Handelsblatt" berichtet, dass Monsanto eine Erhöhung des Offerts um zehn bis 15 Dollar je Aktie fordert, das wären bis zu sieben Milliarden Dollar mehr.
Gewinn eingebrochen
Die Quartalszahlen von Monsanto dürften den Amerikanern nicht bei ihren Forderungen nach einem höheren Offert helfen. Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres brach der Nettogewinn des Saatgutriesen um mehr als ein Drittel auf 717 Millionen Dollar ein. Der Umsatz sank um mehr als acht Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar.