Die 3e-Gruppe mit Sitz in Linz wäre zusammengenommen wie ein Handelskonzern mit 2550 Mitarbeitern und 148 Betrieben allein in Österreich. Es sind aber lauter selbstständige Eisen- oder Werkzeughandelsunternehmen, die die 3e-Handels- und Dienstleistungs AG mit 121 Mitarbeitern von der Zentrale mit Einkauf, Marketing und Service-Support bedienen.
Von den Verwerfungen in der Baumarkt-Branche mit der Teil-Übernahme von Baumax durch Obi hat die 3e-Gruppe 2015 profitiert. „In Österreich erzielten wir einen Umsatz von 402 Millionen Euro, das ist ein Plus von 1,1 Prozent“, berichtet der langjährige Vorstand Günther Pacher. Im Ausland gehören in zehn Ländern noch 101 Betriebe von Tschechien und Slowakei bis Serbien und Montenegro zur Gruppe. Sie hätten den Umsatz um 9,9 Prozent auf 145 Millionen Euro gesteigert. Der Gesamtumsatz sei so 2015 um 3,5 Prozent auf 547 Millionen Euro gestiegen, resümiert Pacher den Geschäftserfolg zum Abschied zufrieden.
Vorstandswechsel
Mit 1. Juli übergibt Handelsmanager Pacher, der einst Adeg-Vorstand war und später unter anderem auch Osteuropa-Chef von Eduscho, den Vorstandsposten in jüngere Hände und wechselt in den Ruhestand. Sein Nachfolger Markus Dulle, wie Pacher ein gebürtiger Kärntner, lernte einst von der Pike auf bei Eisen Geiger in St. Veit/Glan und hat eine Baumärkte-Laufbahn von Imo und Obi bis Praktiker und Baumax in Osteuropa hinter sich. Ab 2010 war er Baumax-Geschäftsführer in Bulgarien und bis 2015 in Tschechien und Slowakei. „Da habe ich einiges erlebt. Ich bin froh, dass Baumax in der Slowakei zur Gänze und in Tschechien großteils übernommen werden konnte“, berichtet Dulle.
Den Anspruch der 3e-Gruppe, der „Serviceführerschaft“ bekräftigt Dulle für alle 249 Partnerbetriebe. Die künftige Herausforderung werde das digitale Geschäft sein. Die Webshops würden irgendwann auch zustellen, „für das beste Service braucht man die Kunden aber im Geschäft“. Die Mitgliedsbetriebe sind als Aktionäre Eigentümer der 3e-Gruppe, die mit fünf Euro je Aktie eine Rendite von 4,8 Prozent abwirft. Der Aktienpreis habe sich laut Pacher seit Ausgabe 1989 von 72 auf 120 Euro erhöht. Auch 2016 seien Aussichten gut: plus fünf Prozent Umsatz im Inland und zehn Prozent im Ausland im ersten Halbjahr.
In der Steiermark ist der 3e mit so genannten "Toolparks" zum Beispiel in Kapfenberg, Liezen und Judenburg vertreten, Let´s Doit in Judenburg oder Bad & Co in Unterpremstätten. In Kärnten gehören die Let´s Doit von Rutar in Eberndorf, Warmuth in Kötschach und Glawischnig in Spittal zur Gruppe, ebenso Bad & Co von Regenfelder in St. Veit und der Zadruga Markt in Bleiburg. In Osttirol ist man mit dem Toolpark Manhart in Lienz vertreten.
Adolf Winkler